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Ökumenisches „Wort zum Sonntag“

Christus ist auferstanden – so rufen wir uns zu. Es gibt Hoffnung. Das Licht ist stärker als die Dunkelheit.


Bischof Bätzing: Und jedes Jahr wird in den katholischen Kirchen in dieser Osternacht ein wunderbares altes Lied gesungen, nachdem sich der Kerzenschein in der Kirche verbreitet hat. Ein großes Loblied auf das Licht ist das.

Da heißt es: „Dies ist die Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: Die Nacht wird hell wie der Tag.“ Und weiter: „Der Glanz dieser heiligen Nacht gibt den Trauernden Freude.“ Mich tröstet dieses uralte Osterlied in diesem Jahr ganz besonders. Natürlich: Das Osterlicht vertreibt nicht einfach unsere Ängste und großen Sorgen und schafft sie aus der Welt. Wir müssen sie schon gut anschauen und gemeinsam zu bewältigen versuchen.

Aber mitten in all den Belastungen und Fragen, gerade jetzt in dieser Krise, gibt mir das Osterlicht Hoffnung. Das Licht und das Leben werden siegen. Daran glaube ich.

Gott will, dass wir leben, er hat Jesus aus dem dunklen Grab geholt, und er will auch uns aus den Dunkelheiten herausholen.

Für mich ist das Ostern, so sicher, wie morgen früh die Sonne aufgeht und diese Nacht vertreibt.

Landesbischof Bedford-Strohm: In dieser Nacht geht die Passionszeit zu Ende. Am Karfreitag haben wir an das Leiden Jesu Christi am Kreuz gedacht. Und so vieles darin wiedergefunden, was uns selbst in diesen Tagen das Herz schwermacht. Schwerkranke liegen in den Krankenhäusern, manche ringen mit dem Tod. Und – von den Verstorbenen Abschied zu nehmen, das bleibt nur einigen wenigen vorbehalten.

Die Einsamkeit wird größer. Den Familien fällt die Decke auf den Kopf. Und wir sorgen uns um die Menschen in den Slums und Flüchtlingslagern dieser Welt, für die das Virus eine besonders große Gefahr bedeutet.

Wir brauchen Licht in unserer Seele. Dieses Licht bricht jetzt an. In dieser Nacht. In der Osternacht. Der Feier des Lebens und des Lichts.

Christus ist auferstanden – so rufen wir uns zu. Es gibt Hoffnung. Das Licht ist stärker als die Dunkelheit.

Bischof Bätzing: Zünden Sie vielleicht eine Kerze an. Sprechen Sie ein Gebet, denken Sie daran: Gott ist wirklich für alle Menschen da, er will Ihnen nahe sein in allen Sorgen. Denken Sie auch an die, denen es schlechter geht als Ihnen, die im Krankenhaus liegen oder die in anderen Ländern noch mehr von der Krise betroffen sind.

Landesbischof Bedford-Strohm: Wir wünschen Ihnen Licht in dieser Nacht. Wir sehen die Zeichen der Hoffnung: Menschen, die einander beistehen. Ein Gefühl, dass wir zusammenhalten und gemeinsam durch diese Krise durchkommen werden.

Geht gesegnet und behütet in diese besondere Nacht. Christus ist auferstanden!

Wir, Bischof Bätzing und ich, wir wünschen Ihnen in einem tieferen Sinne:

Frohe und gesegnete Ostern!