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GDL-Chef Weselsky will "maximal fünf Tage" streiken

Bis zum 7. Januar keinen Ausstand der Lokführer

Die Lokführergewerkschaft GDL will nach Angaben ihres Vorsitzenden Claus Weselsky im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn nicht länger als fünf Tage am Stück streiken. "Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen", sagte Weselsky der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. "Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung."

Weselsky bestätigte zudem, dass es bis zum 7. Januar keinen Ausstand der Lokführer geben werde. Mit Blick auf den Verhandlungspartner Deutsche Bahn forderte der GDL-Vorsitzende, Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) solle "diesen Bahnvorstand rausschmeißen" oder zumindest "zur Rede stellen". 

Die Reaktion der Konzernspitze auf das Ergebnis der Urabstimmung bezeichnete Weselsky als "unverschämt". Er forderte zudem: "Wissing sollte dem Vorstand die Boni streichen und endlich messbare sowie kurzfristige Ziele vorgeben. Dann kann man über Boni neu reden."

Die Gewerkschaft hatte am Dienstag das Ergebnis ihrer Urabstimmung über längere Arbeitskämpfe bekanntgegeben, um die GDL-Forderungen durchzusetzen. 97 Prozent ihrer Mitglieder stimmten dafür - damit sind auch unbefristete Streiks möglich. Bis zum 7. Januar hat die Gewerkschaft einen Weihnachtsfrieden ausgelobt. Sie will Streiks mindestens 48 Stunden vorher ankündigen.

Die GDL fordert neben einer Absenkung der Wochenarbeitszeit bei einem Jahr Laufzeit mindestens 555 Euro mehr Lohn und 3000 Euro Inflationsprämie. Eine Kernforderung ist zudem eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Beschäftigte im Schichtdienst von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnte Verhandlungen darüber ab, daher erklärte die GDL die Gespräche für gescheitert.

Die Bahn legte ein Angebot vor, das elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro vorsieht - gestreckt auf eine Laufzeit von 32 Monaten. Der Konzern argumentiert, die Forderung nach Arbeitszeitsenkung sei wegen des Personalmangels unerfüllbar.

ma/ilo


© Agence France-Presse