Der spanische König Felipe VI. hat das Land in seiner traditionellen Weihnachtsansprache inmitten politischer Spannungen zur Einheit aufgerufen. "Zu verhindern, dass sich der Keim der Zwietracht zwischen uns einnistet, ist eine moralische Pflicht für uns alle", sagte der König in seiner am Sonntag im Fernsehen übertragenen Rede.
Die vor 45 Jahren beschlossene spanische Verfassung sei der "größte politische Erfolg unserer jüngeren Geschichte" gewesen, weil durch sie die "Spaltung" des Landes überwunden worden sei, sagte Felipe VI. weiter. Die frühere Spaltung sei der Grund "vieler Fehler in unserer Geschichte" gewesen, habe "Wunden geöffnet" und die Menschen voneinander entfernt. Die 1978 angenommene Verfassung hatte den Übergang Spaniens zu einer Demokratie nach dem Tod von Diktator Francisco Franco im Jahr 1975 gefestigt.
Der König hielt seine Weihnachtsansprache wenige Wochen nach der Wiederwahl von Regierungschef Pedro Sánchez mit Hilfe der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter. Der Sozialdemokrat Sánchez hatte den katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern im Gegenzug für ihre Unterstützung eine Amnestie zugesagt.
Hintergrund sind die gescheiterten Versuche einer Abspaltung Kataloniens von Spanien im Jahr 2017. Die zugesagte Amnestie hat Spanien tief gespalten und zu Großdemonstrationen geführt, einige davon auf Aufruf der rechten Opposition.
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