Die scheidende niederländische Finanzministerin Sigrid Kaag wird neue UN-Beauftragte für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau im Gazastreifen. Kaag werde ihren Posten am 8. Januar antreten, erklärten die Vereinten Nationen am Dienstag.
Der UN-Sicherheitsrat hatte in der vergangenen Woche in einer mühsam ausgehandelten Resolution umfassende humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. In dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas müssten alle Seiten die "sichere und ungehinderte Lieferung von humanitärer Hilfe in großem Umfang" ermöglichen, hieß es darin. Auf die Forderung nach einer sofortige Waffenruhe wurde in der Resolution dagegen verzichtet.
Der bislang opferreichste Gaza-Krieg hatte am 7. Oktober mit dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel begonnen. Hunderte Hamas-Kämpfer hatten dabei Gräueltaten begangen, nach israelischen Angaben wurden etwa 1140 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 129 Geiseln befinden sich noch immer in dem Palästinensergebiet.
Als Reaktion auf den Angriff greift Israel seither den Gazastreifen an. Dabei wurden nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 20.900 Menschen getötet.
Kaag war seit Januar 2022 stellvertretende Regierungschefin und Finanzministerin in den Niederlanden. Zuvor hatte sie verschiedene hohe Posten innerhalb der UNO inne, unter anderem arbeitete sie als Sonderbeauftragte für den Libanon und für die gemeinsame Mission der UNO und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zur Vernichtung von Chemiewaffen in Syrien.
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