Ausgangssperre in Frankreich könnte über den 10. Mai hinaus verlängert werden
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie wird Frankreich die seit bald vier Wochen andauernde Ausgangssperre womöglich über den 10. Mai hinaus verlängern. Staatschef Emmanuel Macron, der das weitere Vorgehen am Ostermontag in einer Fernsehansprache erläutern will, befürworte eine längere Verlängerung, sagten Vertraute des Präsidenten am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" hatte zuerst von einer Verlängerung der seit 17. März geltenden vierwöchigen Ausgangssperre bis Ende Mai berichtet. Die Schulen sollten demnach erst wieder im September öffnen.
Macrons Vertraute sagten dazu AFP, der Präsident dürfte eine Frist nennen, die ihm genügend Zeit lasse, erste Lockerungen ins Auge zu fassen, über die "weiteren Anstrengungen" zu entscheiden und Pläne für das "Frankreich danach" zu entwerfen. Die Ausgangssperre dürfte somit "mindestens bis nach dem langen Wochenende um den 8. Mai" andauern. Zu einer Öffnung der Schulen im September gebe es noch keine Entscheidung, hieß es weiter.
Der Elysée-Palast hatte vergangene Woche für Ostermontag Macrons vierte Fernsehansprache in der Corona-Krise angekündigt, in der er auch eine nochmalige Verlängerung des Ausgangssperre verkünden wird. Zu deren Dauer machte das Präsidentenbüro jedoch keine Angaben, sondern sagte lediglich, Macron wolle vor seiner Rede Ärzte, Verbände, Abgeordnete und seine europäischen Kollegen konsultieren.
Es wird nicht damit gerechnet, dass der französische Staatschef konkrete Maßnahmen wie etwa eine allgemeine Masken-Pflicht oder die Erfassung von Erkrankten verkünden wird. Doch dürfte er zu der Frage von Grenzschließungen Stellung nehmen, auch wenn das Thema erst beim nächsten virtuellen EU-Gipfel Ende April ansteht.
Die Zahl der Corona-Toten in Frankreich stieg am Sonntag auf insgesamt 14.393. Binnen 24 Stunden seien 315 Menschen im Krankenhaus an den Folgen des Virus gestorben, teilten die Behörden mit. Dies seien 30 Patienten weniger als am Vortag.
Unterdessen ist der Flugzeugträger "Charles de Gaulle" vorzeitig in den Hafen der südfranzösischen Stadt Toulon zurückgekehrt, nachdem 50 Marinesoldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Nach Angaben der Präfektur sollen alle 1900 Soldaten an Bord des atomar betriebenen Flugzeugträgers und seiner Begleit-Fregatte an Land in eine zweiwöchige Quarantäne gebracht und getestet werden.
Die "Charles de Gaulle" sollte ursprünglich am 23. April nach Toulon zurückkehren. Das Flaggschiff der französischen Marine hatte zuletzt die internationale Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt.
ans/lan
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