Einen Tag nach der Ankündigung einer Intensivierung der Angriffe in der Ukraine hat die russische Armee massive Angriffe auf Kiew geflogen. Laut Berichten von Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP waren in der ukrainischen Hauptstadt am Dienstagmorgen mehr als zehn heftige Explosionen zu hören. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe gewarnt, dass "viele Raketen" Richtung Kiew unterwegs seien.
Die Explosionen in Kiew ließen nach Angaben der AFP-Korrespondenten unter anderem Gebäude im Zentrum der Stadt erzittern. Die Militärverwaltung teilte ihrerseits mit, dass Trümmer von durch die ukrainische Luftwaffe abgeschossenen russischen Raketen in mehreren Stadtteilen niedergegangen seien, darunter vor allem in Wohnvierteln. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von zehn Verletzten in einem mehrstöckigen Wohnhaus, "in dem durch einen Raketenangriff ein Feuer ausbrach".
Am frühen Morgen hatte die ukrainische Luftwaffe erneut Luftalarm für Kiew ausgerufen. Die Bewohner der Hauptstadt sollten vorerst unbedingt in Schutzräumen bleiben. "Viele Raketen" seien Richtung Kiew unterwegs.
Auch für andere Regionen waren über das gesamte Land verteilt erneut Luftalarme ausgerufen worden. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume", erklärte die Luftwaffe am frühen Morgen im Online-Dienst Telegram.
Der Bürgermeister von Mykolajiw im Süden des Landes erklärte, die ukrainische Luftwaffe habe Drohnen abgeschossen, deren Trümmer einen Brand verursacht hätten. Die ukrainische Luftwaffe gab an, in der Nacht insgesamt 35 im Iran produzierte Schahed-Drohnen abgewehrt zu haben.
Am Montag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine als Reaktion auf Kiews Angriff auf die russische Stadt Belgorod verstärken zu wollen. Bei dem Angriff auf Belgorod waren am Samstag 25 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder.
Die ukrainische Luftwaffe hatte am Neujahrstag ihrerseits Angriffe durch eine "Rekordzahl" russischer Kampfdrohnen gemeldet.
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