Geschäftsführer Andreas Rettig w hofft durch einen Kulturwandel auf ein besseres Image für den krisengeplagten Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Mein Ziel ist: Wenn ich von Bord gehe, dann möchte ich, dass keiner mehr Scheiß-DFB ruft", sagte der 60-Jährige, der seit September des vergangenen Jahres im Verband arbeitet, im Interview mit dem OMR Podcast und der Wochenzeitung Die Zeit.
Dabei sieht Rettig auch die Führungskräfte in der Verantwortung, insbesondere mit Blick auf die finanziell schwierige Situation des DFB. "Sie können nur dann glaubwürdig für wirtschaftliche Themen eintreten, wenn sie nicht Wasser predigen und Wein saufen", sagte er. Er selbst schlafe etwa trotz vertraglicher Zusicherung in Frankfurt nicht im Hotel, er übernachte im DFB-Campus.
Seine kritische Haltung will sich Rettig auch beim DFB beibehalten. Er versuche, "Entscheidungen vom Sport denkend zu treffen. Also nicht die Frage zu stellen, womit kann man jetzt die meiste Kohle verdienen?", sagte Rettig, der nicht als Wunschkandidat aller Klubs galt: "Viele mögen mich, viele mögen mich nicht. Es spielt am Ende keine Rolle, weil das nicht der Gradmesser für mein Handeln ist. Ich bin Überzeugungstäter."
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