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Überlebt: Mehr als 400 ukrainische und russische Soldaten zurück in der Heimat!

Größter Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew seit Kriegsbeginn

Im Rahmen des offenbar größten Gefangenenaustauschs seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind mehr als 400 ukrainische und russische Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt. In nahezu zeitgleich veröffentlichten Erklärungen gaben beide Seiten am Mittwoch bekannt, dass im Rahmen einer von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelten Vereinbarung jeweils mehr als 200 ihrer Soldaten freigekommen seien. Es war der erste offiziell vermeldete Gefangenenaustausch seit knapp fünf Monaten.

Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete im Online-Dienst Telegram die Freilassung von 248 russischen Soldaten. Sie würden nun medizinisch und psychologisch betreut.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte seinerseits in Kiew: "Mehr als 200 unserer Soldaten und Zivilisten sind aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt." Dazu veröffentlichte er auf Telegram ein Video von feiernden Männern in Militäruniform.

Seit fast fünf Monaten hatte keines der beiden Länder mehr einen Gefangenenaustausch verkündet. Kiew hatte Moskau vorgeworfen, entsprechende Vereinbarungen aus politischen Gründen zu blockieren.

"Es gab eine lange Pause bei den Austauschaktionen, aber es gab keine Pause bei den Verhandlungen", betonte Selenskyj. Dass diese nun erfolgreich gewesen seien, sei eine "gute Nachricht".

Nach Angaben Moskaus war der Austausch das "Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses", der mit Hilfe der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt sei. Die Emirate erklärten, die Vereinbarung spiegele ihre "starken freundschaftlichen Beziehungen" sowohl mit Russland als auch der Ukraine wider.

Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren haben Russland und die Ukraine schon mehrmals Gefangene ausgetauscht. Wie viele Soldaten des Feindes sie jeweils gefangen halten, machen sie nicht öffentlich.

Der Gefangenenaustausch erfolgte inmitten einer Ausweitung der gegenseitigen Angriffe. In ukrainischen Grenzgebieten wurden am Mittwoch nach Angaben der örtlichen Behörden drei Menschen bei russischen Angriffen getötet. Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte diese Woche eine Intensivierung der Angriffe angekündigt, nachdem am Wochenende bei Raketenangriffen auf die russische Stadt Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine 25 Menschen getötet worden waren.

Zuvor war die Ukraine von einer der schwersten russischen Angriffswellen seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 getroffen worden. Dabei wurden am Freitag vergangener Woche nach am Mittwoch aktualisierten ukrainischen Behördenangaben 53 Menschen getötet, davon 30 in der Hauptstadt Kiew.

yb/mhe


© Agence France-Presse