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51 Menschen nach Erdbeben in Japan weiter vermisst

Soldaten, Feuerwehrleute und Polizisten suchen weiter nach Lebenszeichen verschütteter Menschen.

Auf der japanischen Halbinsel Noto werden drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben Behördenangaben zufolge 51 Menschen vermisst. Örtliche Behörden veröffentlichten am Donnerstag eine Liste mit den Namen der Betroffenen. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg indes auf 78, mindestens 330 weitere Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Rettungskräfte suchten in der Präfektur Ishikawa in den Trümmern eingestürzter Gebäude weiter nach Überlebenden.

AFP-Journalisten berichteten aus der auf Noto gelegenen Küstenstadt Anamizu von massiver Verwüstung: Unter eingestürztem Beton waren eingedrückte Autos zu sehen, die Fassaden mehrstöckiger Gebäude waren abgerissen.

Aus ganz Japan ins Unglücksgebiet gekommene Soldaten, Feuerwehrleute und Polizisten suchten weiter nach Lebenszeichen verschütteter Menschen. 

Rund 29.000 Haushalte waren in Ishikawa weiterhin ohne Strom. In der Präfektur und in zwei angrenzenden Regionen hatten 110.000 Haushalte keinen Zugang zu fließendem Wasser.

Regierungschef Fumio Kishida sprach am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung von einer "sehr schwierigen Lage". Er rief die Rettungskräfte auf, weiterhin "jegliche Anstrengung" zu unternehmen, um Leben zu retten. 

Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden. 

Hunderte Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten infolge der Erdstöße ein oder wurden beschädigt. Auf Satellitenaufnahmen waren massive Schäden insbesondere in den Küstenstädten Wajima und Suzu zu sehen. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete in Suzu ein historisches Marktviertel. Dem Fernsehsender NHK zufolge wurde nahe Suzu ein Mensch von einer Tsunami-Welle fortgerissen.

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. Jedes Jahr wird das Land von hunderten Erdbeben erschüttert, die meisten davon richten kaum Schaden an. Ein massives unterseeisches Beben der Stärke 9,0 hatte im März 2011 eine verheerende Tsunami-Welle ausgelöst, etwa 18.500 Menschen kamen ums Leben. Der Tsunami überschwemmte das Atomkraftwerk von Fukushima und führte zum schwersten Atomunglück seit der Explosion im Akw Tschernobyl im Jahr 1986.

Nach dem Beben vom Montag meldete die japanische Atomaufsichtsbehörde keine ungewöhnlichen Vorkommnisse in dem Akw Shika in der betroffenen Präfektur Ishikawa oder anderen Atomanlagen des Landes.

se/kas


© Agence France-Presse