Zuvor hatten Armeevertreter Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Palästinensergebiet gezeigt, welche die Hamas zu militärischen Zwecken nutzte. Scheinbare Zementfabriken und weitere Industrieanlagen würden in Wirklichkeit zur Herstellung von Raketen und Granaten verwendet, die in tiefen Schächten gelagert würden, sagten Armeevertreter bei einem Presserundgang in der Flüchtlingssiedlung Bureidsch südlich der Stadt Gaza.
In einer der Baracken zeigte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag Zünder für Raketen, die aufgrund ihrer Reichweite von rund hundert Kilometern jederzeit den Süden und das Zentrum Israels treffen können. Den Reportern vor Ort sagte Hagari, dass "diese Fabrik in die Salah-al-Din-Straße eingebettet wurde" - eine wichtige Nord-Süd-Route, die auch für den Transport humanitärer Hilfe in den Gazastreifen genutzt wird.
Am Samstag hatte Hagari bei seiner abendlichen Pressekonferenz gesagt, die israelische Armee habe "die Zerschlagung der militärischen Struktur der Hamas im nördlichen Gazastreifen abgeschlossen". Die Streitkräfte würden sich nun auf die Zerschlagung der islamistischen Palästinenserorganisation "im Zentrum und im Süden des Gebiets" konzentrieren. Chan Junis im Süden verfüge über eine "unterirdische Stadt aus vielfach verzweigten Tunneln". Die Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens seien "überfüllt und voller Terroristen", sagte Hagari.
Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas hatten Israel am 7. Oktober brutal überfallen und rund 1140 Menschen getötet sowie etwa 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, die meisten von ihnen Zivilisten. Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und führt seither massive Angriffe im Gazastreifen. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas wurden dabei mittlerweile mehr als 23.000 Menschen getötet.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte am Samstag, seine Regierung habe die Armee angewiesen, "die Hamas zu eliminieren", alle Geiseln zurückzubringen und dafür zu sorgen, dass der Gazastreifen "nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellt".
kas/mhe © Agence France-Presse