pro-iranischen Huthi-Miliz im Jemen mit Vergeltung gedroht. "Wir müssen den Huthis klarmachen, dass dies aufhören muss, und meine einfache Botschaft an sie heute ist: Macht euch auf was gefasst", sagte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps dem Sender Sky News am Mittwoch. Nach US-Angaben fingen britische und US-Streitkräfte am Dienstag 18 Drohnen und drei Raketen über dem Roten Meer ab.
Berichte über Verletzte oder Schäden lagen nach Angaben des US-Zentralkommandos für den Nahes Osten (Centcom) nicht vor. Shapps sprach vom bislang "größten Angriff" der Huthi-Rebellen im Roten Meer. "Genug ist genug", sagte der Verteidigungsminister. Er betonte zudem, es gebe "keinen Zweifel" daran, dass der Iran die Angriffe unterstütze indem er Waffen und Geheimdienstinformationen zur Verfügung stelle.
Die Huthi-Rebellen, die große Teile des Jemen kontrollieren, gaben ihrerseits an, ein US-Schiff angegriffen zu haben. Eine "große Anzahl" von Raketen und Drohnen habe ein US-Schiff ins Visier genommen, das Israel in seinem Krieg gegen die Hamas "unterstützt" habe, erklärte Militärsprecher Jahja Saree im Onlinedienst X. Es habe sich um eine "gemeinsame Militäraktion" der "Marine, der Raketentruppen und der unbemannten Luftwaffe der jemenitischen Streitkräfte" gehandelt.
Tawfik al-Humairi, Berater des Huthi-Informationsministeriums, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, es sei der größte Angriff seit Beginn der Kampagne im Roten Meer.
Laut Centcom handelte es sich um den 26. Angriff auf Handelsschiffe im Roten Meer ѡ seit Mitte Januar. Der britische Zerstörer "HMS Diamond" habe eingegriffen, nachdem Drohnen auf das Kriegsschiff und die Handelsschifffahrt zusteuerten, erklärte Shapps weiter. "Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten haben bereits deutlich gemacht, dass diese illegalen Angriffe völlig inakzeptabel sind und die Huthis bei einer Fortsetzung die Konsequenzen tragen werden."
Centcom erklärte, die Huthis hätten "einen komplexen Angriff mit Einweg-Angriffsdrohnen iranischen Designs" gestartet und Antischiffsraketen sowie -marschflugkörper aus von den Huthis kontrollierten Gegenden im Jemen abgefeuert. Sie seien von F/A-18-Kampfflugzeugen, drei US-Zerstörern und dem britischen Marineschiff abgeschossen worden.
Die Huthi-Rebellen, die zur gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands" zählen, haben nach Angaben des Pentagons seit dem Beginn des Kriegs gegen die radikalislamische Hamas bereits mehr als hundert Drohnen- und Raketenangriffe im Roten Meer ausgeführt.
Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, riefen die USA im Dezember eine internationale Militärkoalition ins Leben.
Anfang Januar hatten die USA, Deutschland und zehn weitere Staaten gemeinsam die Huthi-Rebellen im Jemen aufgerufen, ihre Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer "unverzüglich" einzustellen.
Joe JACKSON und W.G. DUNLOP / © Agence France-Presse