Das Gesamtdefizit des deutschen Staats hat sich in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres auf 91,5 Milliarden Euro erhöht. Das waren 25,8 Milliarden Euro mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs 2022, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Demnach nahmen Bund, Länder, Kommunen und die Sozialversicherung von Januar bis Ende September des vergangenen Jahres etwa 1,338 Billionen Euro ein, gaben jedoch rund 1,429 Billionen Euro aus.
Laut Bundesamt ging das Finanzierungsdefizit gemäß der vierteljährlichen Kassenstatistik größtenteils zu Lasten des Bundeshaushalts, auf diesen entfielen allein 75,9 Milliarden Euro des Fehlbetrags. Beim Bund machten sich demnach insbesondere stark steigende Zinszahlungen für Staatsschulden bemerkbar. Dessen Zinslast in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 verdreifachte sich im Vorjahresvergleich fast auf 39,4 Milliarden Euro.
Ein Defizit "in markanter Höhe" verzeichneten nach Angaben der Statistiker aber auch Kommunen mit 11,4 Milliarden Euro und die Sozialversicherung mit 7,2 Milliarden Euro. Die Länder verbuchten in den ersten drei Quartalen demnach hingegen ein leichtes Plus von insgesamt etwa 3,1 Milliarden Euro.
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