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Medikamente für Hamas-Geiseln angekommen

Die Medikamente zur Versorgung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet angekommen.

Zeitgleich wurden auch humanitäre Hilfen für die palästinensische Zivilbevölkerung in den Gazastreifen gebracht, wie das Außenministerium von Katar am Mittwoch mitteilte. "In den vergangenen Stunden sind Medizin und Hilfen in den Gazastreifen gebracht worden, in Umsetzung des gestern verkündeten Abkommens zugunsten von Zivilisten im Gazastreifen, einschließlich Geiseln", schrieb ein Ministeriumssprecher im Kurzbotschaftendienst X.

Über die Medikamenten- und Hilfslieferungen war unter Vermittlung Katars und Frankreichs wochenlang verhandelt worden. Am Dienstag wurde eine Einigung verkündet. 

Nach Angaben der katarischen Regierung brachten zwei Flugzeuge 61 Tonnen Medikamente und Hilfsgüter in die ägyptische Stadt al-Arisch, die nahe dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen liegt. Mit den Medikamenten sollen unter anderem 45 erkrankte Hamas-Geiseln versorgt werden.

Am Mittwoch stellte die islamistische Palästinenserorganisation Hamas dann neue Bedingungen für die Lieferung der Medikamente. Voraussetzung sei, dass die Lastwagen mit den Arzneimitteln "ohne israelische Inspektion" in das Palästinensergebiet gelassen würden, erklärte Musa Abu Marsuk vom Politbüro der Hamas im Onlinedienst X, früher Twitter. Er verlangte zudem, dass für jede Kiste mit Medikamenten, die für die Geiseln bestimmt ist, "tausend Kisten für die Bewohner des Gazastreifens geliefert werden". 

Israel beharrte jedoch auf einer Kontrolle der Lieferungen. Die israelische Behörde für zivile Angelegenheiten in den besetzten Gebieten (Cogat) betonte, dass die fünf mit Medikamenten beladenen Lastwagen wie alle anderen Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorab von israelischen Sicherheitskräften kontrolliert würden. 

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert seit mehr als drei Monaten an. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte Israel am 7. Oktober in einem beispiellosen Großangriff brutal überfallen und 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach israelischen Angaben sind noch immer 132 Geiseln im Gazastreifen, 27 von ihnen sind vermutlich tot.

Als Reaktion erklärte Israel der Hamas den Krieg und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 24.400 Menschen getötet.

fs/ © Agence France-Presse