bei der Präsidentschaftswahl im März als "Friedenskandidat" gegen Amtsinhaber Wladimir Putin antreten will. Der Ex-Abgeordnete Boris Nadeschdin ѡ , der sich öffentlich gegen die russische Offensive in der Ukraine ausspricht, muss bis Ende Januar 100.000 Unterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Laut seiner Website hatte er bis Montagabend fast 85.000 Unterschriften beisammen.
Trotz eisiger Kälte hatten am Wochenende tausende Menschen für Nadeschdin unterschrieben. Vor seinem Moskauer Wahlkampfbüro bildete sich auch am Montag eine Schlange. Der 19-jährige Student Iwan Semjonow sagte, für viele Menschen in Russland sei die Unterschrift für Nadeschdin eine Möglichkeit, "ihre Unzufriedenheit" zum Ausdruck zu bringen, "ohne Angst vor einer Festnahme oder einer Entlassung haben zu müssen".
Als liberaler Duma-Abgeordneter hatte Nadeschdin in den 2000er Jahren dem Oppositionspolitiker Boris Nemzow nahe gestanden, der 2015 ermordet wurde. In den vergangenen Jahren kandidierte Nadeschdin auch für kremlnahe Parteien. Zuletzt sorgte er vor allem mit seiner Kritik am Militäreinsatz in der Ukraine für Aufsehen. Fast alle Politiker, die sich ähnlich geäußert haben, mussten Russland inzwischen verlassen oder sitzen in Haft.
Nadeschdin, der von der Partei Bürgerinitiative für die Wahl aufgestellt wurde, bekräftigte seine Kritik am Sonntag in einer Debatte mit der Journalistin Julija Latynina auf Youtube. "Das Erste, was ich tun werde: Ich rufe zum Frieden auf und beende die Mobilisierung", sagte Nadeschdin. Zuvor hatte er die Offensive in der Ukraine als einen "fatalen Fehler" Putins bezeichnet. Er sagte außerdem, Russland brauche einen "neuen Präsidenten".
Putin hatte im Dezember seine Kandidatur für eine fünfte Amtszeit als Präsident angekündigt. Seine Wiederwahl gilt als sicher.
mid/bfi © Agence France-Presse
Für deinen Faktencheck: w für Wikipedia, Θ für Orginalseite und "geblaut" alles, was Deine Online-Zeitung-Deutschland hat!
Deine News und Nachrichten zum Nachschlagen! Weitersagen!