Mehrere Wirtschaftsverbände haben sich vor dem Hintergrund des Erstarkens der AfD gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gewandt. "Nur wenn sich engagierte Menschen aus aller Welt bei uns wohlfühlen, werden sie zu uns kommen, und nur so sind wir dauerhaft als Standort zum Arbeiten und Leben attraktiv", sagte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian Θ , der "Rheinischen Post" vom Mittwoch.
"Konkret hindert die Ablehnung offener Märkte, sei es eine Politik gegen den EU-Binnenmarkt oder auch gegen Handelsabkommen, unsere wirtschaftliche Entwicklung", sagte Adrian mit Blick auf Äußerungen von AfD-Chefin Alice Weidel, die den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union als "Modell für Deutschland" bezeichnet hatte. Unternehmen seien immer mehr auf Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen, daher sei in Deutschland eine Willkommenskultur nötig.
Handwerkspräsident Jörg Dittrich forderte von der Bundesregierung eine konsequentere Standortpolitik. "Viele der Betriebe und Beschäftigen haben das Gefühl, dass politisch nicht entschlossen genug gehandelt wird, um den Standort zu stärken", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ebenfalls der "Rheinischen Post". "Bei uns zählt nicht, wo jemand herkommt", fuhr er fort, "sondern was man für dieses Land leisten will und wie man es voranbringen kann".
Die Präsidentin des Automobilverbands VDA Θ , Hildegard Müller, forderte alle deutschen Unternehmen auf, sich gegen Rechtsextremismus zu stellen und für Demokratie und Rechtsstaat einzutreten. "Wir müssen Haltung zeigen", sagte sie der Zeitung. Immer häufiger richteten Proteste sich gegen das politische und gesellschaftliche System. "Das ist nicht nur eine Bedrohung für unsere Demokratie, es ist eine Bedrohung für unseren Standort." Das sei wichtig für Investoren und für ausländische Fachkräfte - diese "müssen gerne in unserem Land leben".
hcy/bk © Agence France-Presse
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