Kein Hallentraining, dafür reichlich Video: Deutschlands Handballer haben sich akribisch auf das Halbfinal-Duell gegen EM-Topfavorit Dänemark vorbereitet. Bundestrainer Alfred Gislason und sein Team gehen voller Vorfreude und Tatendrang in das Spiel am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn).
"Wir freuen uns einfach riesig, hier im Halbfinale gegen Dänemark zu spielen", sagte Gislason auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Köln: "Wir werden dieses Spiel genießen und alles dafür geben, die Dänen zu ärgern."
Die Dänen hätten laut Gislason, der die Nacht mit Videoanalyse verbrachte, "eine unglaubliche Breite" und "eine phänomenale Mannschaft". Deswegen müsse das DHB-Team seine "beste Abwehr hinstellen". Zudem betonte er die Bedeutung von Torhüter Andreas Wolff und zeichnete ihn als "besten Torhüter der Welt zusammen mit Niklas Landin" aus. Zum Faktor könnte auch die Lanxess Arena mit ihren 20.000 Fans werden. "Die Halle kann uns beflügeln", sagte Gislason.
Die Niederlage zum Hauptrundenabschluss gegen Kroatien (24:30) war im deutschen Team am Donnerstag jedenfalls kein Thema mehr. "Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe realisiert, dass wir hier mit Deutschland im Halbfinale stehen. Bei einem Heimturnier", berichtete Linksaußen Rune Dahmke: "Da überwiegt ganz klar die Freude und der Fokus auf das Halbfinale. Das merkt man jetzt auch in der Mannschaft, dass sich die Stimmung wieder aufbaut. Wir haben hier eine ganz tolle Möglichkeit, morgen ein wunderschönes Spiel zu haben."
Dahmke, einer von vier verbliebenen 2016-Europameistern in der deutschen Mannschaft, hält die Ausgangslage mit der von vor acht Jahren für vergleichbar. "Wenn man möchte, gibt es einige Parallelen, aber es wird ein anderes Spiel sein", sagte der Kieler: "Wir spielen gegen das stärkste Team der Welt. Wir müssen ein perfektes Spiel abliefern, um eine Chance zu haben."
2016 war Deutschland als krasser Außenseiter sensationell Europameister geworden. Im Halbfinale besiegte das junge Team seinerzeit Norwegen, es folgte der Endspiel-Triumph gegen Spanien.
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