... UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ѡ Θ mehrere Mitarbeiter entlassen. Die israelischen Behörden hätten Informationen zu den Vorwürfen vorgelegt, er habe daraufhin sofort die Verträge der betroffenen Mitarbeiter aufgekündigt und eine Untersuchung in die Wege geleitet, teilte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Freitag mit. Die USA setzten umgehend ihre Zahlungen an UNRWA aus.
"Jeder UNRWA-Mitarbeiter, der in Terrorakte verwickelt war, wird zur Rechenschaft gezogen werden, auch durch strafrechtliche Verfolgung", erklärte Lazzarini. UN-Generalsekretär António Guterres sei "entsetzt", sagte dessen Sprecher Stéphane Dujarric. Es werde eine "dringende und umfassende unabhängige Überprüfung des UNRWA vorgenommen", kündigte der Sprecher an.
Die USA setzten aufgrund der Vorwürfe ihre künftigen Zahlungen an UNRWA aus. Das Außenministerium in Washington zeigte sich "extrem beunruhigt" wegen des Verdachts, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter in den "Terrorangriff der Hamas" verwickelt gewesen sein könnten. Die USA hätten daher "vorläufig" ihre zusätzliche Unterstützung für das UN-Hilfswerk gestoppt.
Die radikalislamische Hamas hatte bei ihrem brutalen Großangriff am 7. Oktober auf mehrere Orte im Süden Israels nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas.
Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit dem Beginn der israelischen Offensive mehr als 26.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.
Die UNRWA hatte wiederholt scharfe Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen geübt. Lazzarini sprach erst kürzlich von einer "humanitären Katastrophe" in dem Palästinensergebiet. Der Krieg habe "Tod, Zerstörung, Vertreibung, Hunger, Verlust und Trauer" gebracht. Er verurteilte aber auch die "schrecklichen Angriffe" der Hamas auf Israel.
Die israelische Regierung hatte UN-Organisationen und dem Roten Kreuz wiederholt vorgeworfen, sich auf die Seite der Palästinenser im Gazastreifen zu stellen und mit der Hamas zusammenzuarbeiten. Erst am Donnerstag hatte Israel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf vorgeworfen, alle "Beweise" für die "terroristische Nutzung" von Krankenhäusern durch die Hamas zu ignorieren. Die WHO zeige damit ein "geheimes Einverständnis" mit der Hamas.
Die WHO wies die Vorwürfe am Freitag zurück. "Solche falschen Behauptungen sind schädlich und können unsere Mitarbeiter gefährden, die ihr Leben riskieren, um den Schwachen zu helfen", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Als Organisation der Vereinten Nationen ist die WHO unparteiisch und setzt sich für die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen ein."
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zudem gesagt, das Emirat Katar, das die Hamas finanziere, sei "noch problematischer" als die Vereinten Nationen oder das Rote Kreuz.
oer/mid © Agence France-Presse
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