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Kein Flieger hebt mehr ab in Berlin Hannover Leipzig Halle Stuttgart Hamburg

Die Streiks des Sicherheitspersonals an insgesamt elf Flughäfen in Deutschland haben bereits am Donnerstagmorgen zu zahlreichen Flugausfällen geführt.


In Berlin, Hannover, Leipzig/Halle, Stuttgart und Hamburg hob überhaupt kein Flieger ab, wie die Flughäfen mitteilten. Auch viele Landungen wurden gestrichen.

Der Flughafenverband ADV rechnete damit, dass bundesweit mindestens 1100 Verbindungen ausfallen. Davon wären rund 200.000 Passagiere betroffen. Allein am Flughafen Berlin Brandenburg wurden 170 Starts annulliert, auch bei den Landungen gab es große Einschränkungen. 

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main wurden 310 von 1120 Verbindungen gestrichen. Wer nur umsteigt, könnte Glück haben, einige Anschlussflüge sollten abheben. Ein Reisebeginn ab Frankfurt war indes am Donnerstag nicht möglich.

Die Nachtschicht des Flughafens Köln/Bonn nahm geschlossen zu 100 Prozent am Streik teil, wie die Gewerkschaft Verdi, die zu dem Ausstand aufgerufen hatte, mitteilte. Dort sollten am Donnerstag von den ursprünglich geplanten 53 Starts nur 46 abheben, wie der Flughafen mitteilte. Auch 40 der geplanten 60 Landungen sind annulliert. 

An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden ging derweil überhaupt nichts. Hier streikten neben den Beschäftigten der Luftsicherheit auch die Angestellten der Mitteldeutschen Flughafen AG. In Leipzig wurden deshalb alle 30 Starts und Landungen abgesagt, in Dresden 16. 

Vom Flughafen Hannover sollten ursprünglich 8500 Menschen starten und landen. Alle 35 Starts seien gestrichen worden, von den 34 geplanten Landungen kämen vereinzelt Flieger an, erfuhr AFP von Seiten des Flughafens. Etwas mehr Verkehr war laut Webseite auf dem Flughafen Düsseldorf. Zwar blieben auch hier viele Flugzeuge am Boden, einige Starts sollten aber wie geplant stattfinden. 

Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper zeigte sich am Morgen zufrieden mit dem Streikbeginn. Der Streik sei gut angelaufen, sagte er AFP. Es gebe eine "gute bis sehr gute" Beteiligung. Ab dem Vormittag waren vielerorts Kundgebungen geplant. 

Verdi will mit dem Streik den Druck bei den Tarifverhandlungen erhöhen. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über höhere Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche. Verdi fordert 2,80 Euro mehr pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot hatte die Gewerkschaft als "völlig unzureichend" bezeichnet. Die Tarifgespräche sollen am 6. Februar in Berlin fortgesetzt werden. mb/hcy © Agence France-Presse