Zwei Angreifer, ein Mann und eine Frau, hätten zwei Polizisten vor dem Gebäude angegriffen und seien daraufhin erschossen worden, erklärte Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstag in Online-Netzwerken und schrieb von einem "Terroranschlag". Drei Polizisten und drei Zivilisten wurden demnach bei dem Angriff verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Die Angreifer gehörten den Angaben zufolge der linksextremen Gruppe DHKP-C an, die seit den 1980er Jahren wiederholt Angriffe in der Türkei verübt hat. Zu der Attacke am Dienstag bekannte sich die Gruppe zunächst nicht.
Im Februar 2013 verübte die DHKP-C ѡ einen Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara, bei der ein Wachmann mit in den Tod gerissen wurde. Die Gruppe wendet sich insbesondere gegen den internationalen Einfluss der USA im Nahen Osten und anderen Weltregionen. Im Jahr 2014 setzte die US-Regierung eine Belohnung in Höhe von drei Millionen Dollar auf einen der DHKP-C-Anführer aus.
Auf Bildern vom Ort des Angriffs vor dem Haupteingang des Justizpalasts Caglayan waren zwei auf dem Boden liegende Leichen zu sehen. In dem Gebäude hatten in den vergangenen Jahren einige der aufsehenerregendsten Gerichtsverfahren des Landes stattgefunden.
Unter anderem fanden dort auch Termine der Gerichtsverfahren gegen die in der Türkei angeklagten deutschen Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu sowie gegen den Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner statt.
In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Bombenanschläge und andere Angriffe in der Türkei, die mit dschihadistischen Kämpfern und militanten Kurden in Verbindung gebracht wurden. Trotz eines Rückgangs sind Istanbul und die Hauptstadt Ankara weiterhin in höchster Alarmbereitschaft.
Im vergangenen Monat war ein Mann von zwei Bewaffneten erschossen worden, die in einer katholischen Kirche in Istanbul das Feuer eröffnet hatten. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.
Im Oktober verletzten zwei Angreifer zwei Polizisten bei
einem Angriff auf das Regierungsviertel in Ankara, zu dem sich die
verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bekannte. Die Türkei reagierte
darauf mit verstärkten Luftangriffen auf kurdische Ziele in Syrien und
im Irak.
se/ck © Agence France-Presse
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