Die Folgen der Corona-Pandemie treffen die Menschen im Arbeitsalltag unterschiedlich hart: Viele Eltern und dabei vor allem Mütter müssen ihre Arbeitszeiten reduzieren, Selbstständige und Geringverdiener treiben Existenzsorgen um. Im Homeoffice können zudem eher Akademiker als Menschen ohne Hochschulabschluss arbeiten, wie am Mittwoch veröffentlichte Zwischenergebnisse einer Onlineumfrage von Sozialwissenschaftlern des Wissenschaftszentrums Berlin zeigen.
Die Wissenschaftler starteten kurz nach der Schließung von Kitas und Schulen in Deutschland Mitte März unter der Internetadresse corona-alltag.de eine Online-Umfrage zu Veränderungen im Arbeitsleben. Für die jetzt vorgelegten ersten Ergebnisse werteten sie die Aussagen von rund 6200 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren aus. Die Studie soll fortgesetzt werden.
Die erste Auswertung zeigt, dass die Corona-Schutzmaßnahmen vor allem Eltern hart treffen. Im Vergleich zu Kinderlosen steigt bei ihnen die Wahrscheinlichkeit, mit verringertem Stundenumfang zu arbeiten, um 16 Prozentpunkte. Davon sind Mütter stärker als Väter betroffen.
Auch die Arbeitszufriedenheit von Eltern sinkt. Während sie laut WZB vor der Corona-Pandemie im Vergleich zu Kinderlosen leicht überdurchschnittliche Zufriedenheitswerte aufwiesen, ging sie nun um sieben Prozentpunkte zurück. Auch dies gilt vor allem für Mütter.
Angst vor einem Arbeitsplatzverlust haben vor allem Geringverdiener. Bei Menschen, die ohnehin nur schwer von ihrem Einkommen leben können, nahmen die Sorgen um ihren Arbeitsplatz stärker zu als bei Besserverdienenden. Zudem sorgen sich auch etwas mehr Frauen als Männer um ihren Job.
Zu den Verlierern in der Corona-Krise gehören die Selbstständigen. Sie müssen deutlich häufiger ihre Arbeitszeiten verringern oder ihre Arbeit ganz aufgeben. Finanzielle Sorgen und die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust haben bei ihnen besonders stark zugenommen.
Das Homeoffice ist zudem oft nur ein Ausweg für Akademiker. Die Wahrscheinlichkeit, aufgrund der Corona-Maßnahmen zu Hause zu arbeiten, liegt bei ihnen rund 20 Prozentpunkte höher als bei Menschen ohne Hochschulabschluss. Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich zwischen Arbeitnehmern mit gutem Einkommen und Geringverdienern.
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