Wissenschaftler stellen Fusionsenergie-Rekord auf
Wissenschaftler haben an einer Versuchsanlage zur Entwicklung von Kernfusionsreaktoren in Großbritannien eigenen Angaben zufolge einen Rekord bei der Energiegewinnung durch Kernfusion aufgestellt. Den Forschern des Joint European Torus (JET) ѡ Θ gelang es in fünf Sekunden, 69 Megajoule Energie zu erzeugen und damit den bisherigen Rekord von 59 Megajoule zu übertreffen. Das Konsortium Eurofusion ѡ , das die Fusionsforschung auf europäischer Ebene unterstützt, nannte den Rekord einen "bedeutenden Schritt" für die Technologie.
Kernfusion ist ein Prozess, bei dem Atomkerne bei extremen Temperaturen miteinander verschmelzen und dabei enorme Mengen Energie freisetzen. Im Gegensatz dazu gewinnen herkömmliche Atomkraftwerke Energie aus der Spaltung von Atomkernen. Beide Prozesse erzeugen keine Treibhausgase. Bei der Kernfusion entsteht zwar radioaktiver Abfall, jedoch in viel geringerem Ausmaß als bei Atomkraftwerken. Die Kernfusion wird daher von vielen als vielversprechende Energiequelle der Zukunft angesehen. Kritiker wie Greenpeace betrachten sie hingegen als teure "wissenschaftliche Fata Morgana".
JET ist eine gemeinsam betriebene Versuchsanlage zur Entwicklung von Kernfusionsreaktoren in Oxfordshire, Großbritannien, und ist seit 1983 in Betrieb. An dem Projekt beteiligen sich 350 Wissenschaftler aus der EU, der Schweiz, Großbritannien und der Ukraine, darunter auch das Forschungszentrum Jülich aus Deutschland.
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger ѡ (FDP) gratulierte den Wissenschaftlern zu diesem neuen Weltrekord bei der Fusion und betonte die Bedeutung der Fusion als zukunftsträchtige Energiequelle. Sie kündigte an, die Förderung der Fusionsforschung auszubauen und ein Fusionsökosystem mit der Industrie zu schaffen, um die Realisierung eines Fusionskraftwerks in Deutschland voranzutreiben.
Die Experimente am JET sollen auch bei der Entwicklung des Kernfusionsreaktors Iter Θ helfen, der derzeit in Südfrankreich gebaut wird.
OZD.news / Bild oben AFP
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