Die Stimmung unter deutschen Unternehmern bleibt angesichts verschiedener Herausforderungen gedrückt, insbesondere durch die Energiekrise. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Trotz einer verbesserten Weltwirtschaftslage zeigen sich lediglich die Exporterwartungen als positiver Ausblick.
Ein Großteil der Unternehmerinnen und Unternehmer (etwa ein Drittel) äußert negative Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate, während nur jeder siebte eine Besserung erwartet. Die aktuelle Geschäftslage wird von 29 Prozent der Befragten als positiv und von 21 Prozent als negativ bewertet.
Obwohl die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr nicht weiter gesunken ist, bleibt sie dennoch das zweite Jahr in Folge deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die DIHK beobachtet eine Verfestigung der schlechten Stimmung unter den Unternehmen.
Die wichtigsten Geschäftsrisiken wie hohe Energie- und Rohstoffpreise, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel, Inlandsnachfrage und hohe Arbeitskosten sind weitgehend unverändert geblieben. Besonders besorgniserregend ist, dass fast drei von fünf Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Geschäftsrisiko betrachten.
Die DIHK befragte über 27.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Bürokratie wurde dabei am häufigsten als Stichwort genannt, wenn es um wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen ging.
Eine positive Entwicklung zeigt sich bei international tätigen Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten, die von verbesserten Exporterwartungen profitieren. Insgesamt verbessern sich die Exportaussichten, allerdings weniger deutlich bei kleineren Unternehmen.
Die DIHK prognostiziert für das Jahr 2024 einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Dies wäre das zweite Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass die Wirtschaftsleistung zwei Jahre in Folge sinkt. Diese Entwicklung sollte Deutschland und Europa ernsthaft alarmieren, warnt der Geschäftsführer der DIHK, Martin Wansleben.
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