Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Handels für Freitag zu bundesweiten Streiks aufgerufen, um die Arbeitgeber zur Rückkehr an den Verhandlungstisch und zum Abschluss eines Tarifvertrags zu bewegen. Seit über acht Monaten sind die Gespräche zwischen den Tarifpartnern im Handel ohne Ergebnis geblieben.
Die Streiks am Freitag markieren den Beginn mehrerer zentraler Aktionswochen vor Ostern. Verdi plant, gezielt die Arbeitgeber zu adressieren, die die Verhandlungen blockieren. In dieser Woche sind Aktionen in Filialen und Lagern des Lebensmittelhändlers Edeka geplant, während in den kommenden Wochen andere Handelskonzerne in den Fokus rücken sollen.
Für Freitag erwartet Verdi bundesweit rund 13.000 Streikende. Zentrale Kundgebungen sind unter anderem in Köln, Chemnitz, Hamburg und Minden geplant.
Die Forderungen von Verdi beinhalten eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro pro Stunde und eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro für die unteren Beschäftigtengruppen über eine Laufzeit von zwölf Monaten. Nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) entspräche dies einer Lohnerhöhung von 15 Prozent.
Die Arbeitgeber bieten hingegen Lohnsteigerungen von etwa zehn Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro an.
Verdi ist der Ansicht, dass die Angebote der Arbeitgeber nicht ausreichen, um die Reallohnverluste der letzten Jahre auszugleichen. Auch die Angebote für Beschäftigte im Groß- und Außenhandel liegen laut Verdi weit unter den Forderungen der Tarifkommissionen.
OZD.news