Bei spontanen Mahnwachen für den verstorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurden in Russland laut Menschenrechtlern mehr als hundert Menschen festgenommen.
In zehn russischen Städten habe es mindestens 101 Festnahmen gegeben, berichtete die Menschenrechtsorganisation OVD-Info ѡ Θ am Samstag auf ihrer Website. Allein 64 Festnahmen gab es demnach in St. Petersburg.
Nawalny, ein prominenter Kreml-Kritiker, der als wichtigster innenpolitischer Widersacher Putins galt, starb nach Angaben der Gefängnisbehörden am Freitag in einer Strafkolonie in der russischen Polarregion. Die genauen Gründe für seinen Tod werden noch untersucht. Der Tod des 47-Jährigen löste weltweit Bestürzung aus.
Trotz Warnungen der Behörden erinnerten auch in russischen Städten kleine Gruppen von Menschen an den verstorbenen Oppositionspolitiker und legten Blumen an Denkmälern für Opfer politischer Repression nieder.
Proteste sind in Russland aufgrund strenger Gesetze verboten. In der Vergangenheit gingen die Behörden besonders hart gegen Kundgebungen zur Unterstützung von Nawalny vor. Am Freitag hatten die Behörden in Moskau ausdrücklich vor der Teilnahme an möglichen Protesten gewarnt. Auch "die Organisation oder Durchführung nicht genehmigter Versammlungen sowie Aufrufe zu solchen Veranstaltungen" stellten eine Ordnungswidrigkeit dar, teilte das Büro der Generalstaatsanwaltschaft mit.
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