Das juristische Tauziehen um die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA geht in Großbritannien in die möglicherweise letzte Runde. Am Dienstag beginnt vor dem Londoner High Court eine zweitägige Anhörung, in der überprüft wird, ob Assange gegen seine Auslieferung in Berufung gehen darf. Ein Richter hatte ihm dies im vergangenen Juni verweigert.
Das Gericht wird nun endgültig entscheiden, ob alle Rechtsmittel für Assange ausgeschöpft sind oder ob er weiterhin vor britischen Gerichten gegen seine Auslieferung vorgehen kann.
Wenn sein Einspruch abgelehnt wird, würde das Auslieferungsverfahren beginnen. Allerdings haben Assanges Unterstützer angekündigt, dass sie auch vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen würden, falls dies geschieht. Assange wird in den USA beschuldigt, ab 2010 rund 700.000 vertrauliche Dokumente über militärische und diplomatische Aktivitäten der USA veröffentlicht zu haben.
Diese Dokumente enthielten brisante Informationen über US-Einsätze, insbesondere im Irak und in Afghanistan, darunter auch Berichte über die Tötung von Zivilisten und die Misshandlung von Gefangenen. Im Falle einer Verurteilung droht dem 52-jährigen Australier eine jahrzehntelange Haftstrafe.
Wer ist Julian Assange?
Julian Assange ist ein australischer Journalist, Herausgeber und Aktivist, der vor allem als Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks bekannt ist. Er wurde am 3. Juli 1971 in Townsville, Queensland, Australien, geboren. Assange erlangte internationale Bekanntheit, als WikiLeaks im Jahr 2010 eine große Menge an geheimen Regierungsdokumenten veröffentlichte, darunter das berüchtigte "Collateral Murder"-Video, das einen US-Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak zeigt.
Die Veröffentlichungen von WikiLeaks führten zu Kontroversen und Auswirkungen auf die Diplomatie und die internationale Politik. Assange geriet wegen der Veröffentlichung von geheimen Dokumenten über die Kriege in Afghanistan und im Irak sowie über diplomatische Beziehungen in Konflikt mit den US-Behörden. Im Jahr 2012 suchte Assange Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London, um einer Auslieferung an die USA zu entgehen. Dort verbrachte er fast sieben Jahre, bis er schließlich 2019 von den britischen Behörden festgenommen wurde, nachdem das Asyl aufgehoben worden war.
Seitdem kämpft Assange gegen eine Auslieferung an die USA, wo ihm verschiedene Anklagen, darunter Verstöße gegen das Spionagegesetz, vorgeworfen werden. Sein Fall hat weltweit Aufmerksamkeit erregt und wichtige Fragen hinsichtlich der Pressefreiheit, der Überwachung und des Schutzes von Whistleblowern aufgeworfen.
Bild oben AFP
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