Das Frühjahrsgutachten des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) ѡ Θ warnt vor einem dramatischen Rückgang bei den Wohnungs-Fertigstellungen in Deutschland und prognostiziert einen erheblichen Mangel an Wohnraum in den kommenden Jahren.
Laut dem Bericht werden in diesem Jahr rund 600.000 Wohnungen fehlen, im nächsten Jahr dürften es sogar 720.000 sein, und bis 2027 könnte die Zahl auf 830.000 steigen. Dies wird als potenzielles "soziales Debakel" betrachtet.
Andreas Mattner, Präsident des ZIA, betonte, dass die Situation für die Baubranche so kritisch sei wie nie zuvor in der Nachkriegsgeschichte. Er bezeichnete das Bauen in Deutschland als praktisch unmöglich und bemängelte die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Landes auf diesem Gebiet.
Eine der Hauptursachen für den Rückgang bei den Bauprojekten sind die gestiegenen Baukosten und die Schwierigkeiten bei der Finanzierung aufgrund der hohen Zinsen. Viele Bauvorhaben seien nicht mehr rentabel und würden daher zurückgezogen. Im vergangenen Jahr berichteten 20,7 Prozent der Unternehmen von stornierten Projekten, ein neuer Höchststand.
Um die Situation zu verbessern, fordert der ZIA verschiedene Maßnahmen, darunter ein KfW-Förderprogramm, das die Marktzinsen auf zwei Prozent reduziert, sowie einen vorübergehenden Verzicht auf die Grunderwerbsteuer oder kommunale Abschöpfungen. Darüber hinaus plädiert der ZIA dafür, die geplanten steuerlichen Anreize über die degressive AfA* umzusetzen und diese nicht mit anderen Fragen zu verknüpfen.
Was ist der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA)?
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft in Deutschland. Er vertritt die Interessen von Unternehmen, die in verschiedenen Bereichen der Immobilienbranche tätig sind, darunter Investoren, Projektentwickler, Bauunternehmen, Immobilienmakler, Finanzdienstleister und weitere Akteure.
Der ZIA setzt sich für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Immobilienwirtschaft ein und engagiert sich in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen, die die Branche betreffen. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehören Themen wie Wohnungsbau, Stadtentwicklung, Mietrecht, Bau- und Umweltvorschriften, Finanzierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Der Verband fungiert als Sprachrohr der Immobilienwirtschaft gegenüber der Politik, den Medien und anderen Interessengruppen. Er nimmt an Gesetzgebungsverfahren teil, erstellt Stellungnahmen zu relevanten politischen Entwicklungen und vertritt die Positionen seiner Mitglieder in verschiedenen Gremien und Verbänden.
Darüber hinaus organisiert der ZIA Veranstaltungen, Seminare und Arbeitskreise, um den Informationsaustausch und die Vernetzung innerhalb der Branche zu fördern. Er bietet seinen Mitgliedern auch Dienstleistungen wie Beratung, Schulungen und Brancheninformationen an.
Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) ѡ Θ
Was ist die degressive AfA?
Die "degressive Abschreibung für Abnutzung" (AfA) ist eine steuerliche Abschreibungsmethode, die von Unternehmen genutzt wird, um den Wertverlust von Wirtschaftsgütern über deren Nutzungsdauer hinweg steuerlich geltend zu machen. Bei der degressiven AfA wird der Abschreibungsbetrag jedes Jahr um einen festen Prozentsatz des Restwerts des Wirtschaftsguts verringert.
Im Gegensatz zur linearen Abschreibung, bei der der gleiche Betrag über die gesamte Nutzungsdauer abgeschrieben wird, wird bei der degressiven AfA der Abschreibungsbetrag jedes Jahr kleiner, da er sich auf den verbleibenden Wert des Wirtschaftsguts bezieht.
Die degressive AfA ermöglicht es Unternehmen, in den ersten Jahren höhere Abschreibungsbeträge geltend zu machen, was zu Steuervorteilen führen kann. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn die Wirtschaftsgüter in den ersten Jahren eine schnellere Wertminderung erfahren.
Die degressive AfA wird in vielen Ländern als Steuersparmodell genutzt, um Investitionen zu fördern und Unternehmen steuerlich zu entlasten. Allerdings gibt es oft bestimmte gesetzliche Vorgaben und Begrenzungen für die Anwendung dieser Abschreibungsmethode.
Bild oben AFP
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