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Waffenhilfe aber keine Taurus - Hat Scholz die Lage erkannt?

Kommentar: Wieder zu schwach und nicht mutig genug - Wir müssen schnell liefern, damit die Soldaten nicht zermürbt werden. Es droht ein Kipppunkt, zu gunsten Russlands!

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat während ihres Besuchs in der Ukraine zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion weitere deutsche Waffenhilfe zugesagt. Sie betonte die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine, auch wenn sie Schwierigkeiten bei der Beschaffung der benötigten Waffen einräumte. Baerbock ging jedoch nicht explizit auf den ukrainischen Wunsch nach Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus ein, da die Bundesregierung solche Lieferungen bislang ablehnt.

"Natürlich ist all das, was wir liefern, zu wenig", sagte sie. Nötig sei "viel mehr Munition, viel mehr Luftverteidigung, viel mehr Artillerie", und  "Wir zerbrechen uns intensivst den Kopf, wie wir davon mehr bekommen könnten, auch von weit reichenden Waffensystemen."

Ihr ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba dankte Deutschland und anderen westlichen Unterstützern für die Waffenhilfe, forderte jedoch eine Ausweitung der Lieferungen, um den Krieg zu beenden. Er betonte die Bedeutung der deutschen Unterstützung und lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine. Kuleba kritisierte jedoch, dass die Entscheidungen zur Unterstützung der Ukraine nicht schnell genug umgesetzt wurden, was dazu führte, dass die Ukraine weniger besetztes Gebiet zurückerobern konnte.

Die russische Invasion begann genau zwei Jahre vor Baerbocks Besuch, am 24. Februar 2022. Seitdem kämpft die Ukraine gegen die Invasoren und setzt dabei auch Waffen aus dem Westen ein. Deutschland gehört mittlerweile zu den größten militärischen Unterstützern der Ukraine. Die ukrainische Regierung sieht sich jedoch in die Defensive gedrängt, vor allem aufgrund eines Mangels an Munition, Flugabwehr und weitreichenden Waffen.

Die Ukraine befürchtet ein Nachlassen der westlichen Unterstützung und steht vor Hindernissen wie der Blockade eines weiteren Hilfspakets im US-Kongress und dem langsamen Fortschritt beim Aufbau einer effektiven europäischen Rüstungsindustrie. Kurz vor Baerbocks Besuch musste die ukrainische Armee nach monatelangen Kämpfen die strategisch wichtige Stadt Awdijiwka aufgeben.

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Bild AFP

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Was ist ein Kipppunkt?

Ein Kipppunkt ist ein Begriff aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, der einen Punkt beschreibt, an dem ein System plötzlich und möglicherweise irreversibel von einem Zustand in einen anderen übergeht. Dieser Übergang kann durch kleinere Veränderungen oder Störungen im System ausgelöst werden und kann große Auswirkungen auf das gesamte System haben.

In der Klimaforschung wird der Begriff "Kipppunkt" oft verwendet, um den Punkt zu beschreiben, an dem ein Klimasystem eine kritische Schwelle überschreitet und einen drastischen Wandel in Gang setzt, der schwer oder unmöglich umzukehren ist. Beispiele für Kipppunkte im Klimasystem sind das Schmelzen der arktischen Eisdecke, das Abschmelzen von Gletschern oder das Absterben großer Teile der Korallenriffe.

In der Ökologie können Kipppunkte auch beschreiben, wenn ein Ökosystem einen kritischen Zustand erreicht, der zu einem plötzlichen Zusammenbruch führen kann, wie zum Beispiel bei der Überfischung eines Meeresgebietes oder dem Verlust von Biodiversität in einem bestimmten Gebiet.

Der Begriff wird auch in anderen Bereichen wie der Wirtschaft, der Politik oder der Gesellschaft verwendet, um einen Punkt zu beschreiben, an dem eine Veränderung oder Entwicklung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und große Auswirkungen hat.

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