Westfalen - (lwl) -
"Frostbeulen" sind manche Menschen auch noch im April. Bei ihnen
bleiben Hände und Füße nicht selten ganzjährig kalt, auch wenn die
Temperaturen langsam steigen. Im westfälischen Platt wird eine leicht
frierende Person oft Freiseküeddel genannt. Nett gemeint ist das nicht,
denn es herrscht nun mal häufiger Uneinigkeit darüber, ob die Heizung
noch weiter aufgedreht werden soll oder das Fenster etwas weiter
aufgemacht werden darf. Doch wie setzt sich der Begriff zusammen und was
bedeutet er? Das wissen die Mundart- und Namenforscher beim
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und stellen das Wort des Monats
vor.
Auch vielen Menschen, die kein Plattdeutsch sprechen, ist der Begriff
Freiseküeddel geläufig, oft auch in der Form Frostköttel. Bei
Freiseküeddel handelt es sich um eine Zusammensetzung aus dem
Tätigkeitswort freisen oder auch fresen, was "frieren" bedeutet, und dem
Hauptwort Küeddel, womit die Kotklümpchen von Tieren gemeint sind.
"Dahinter steckt wohl die Vorstellung, dass der Mensch die Kontrolle
über seine Verdauungsorgane verliert, wenn starke Empfindungen wie Kälte
oder auch Angst Überhand nehmen", so Markus Denkler, Geschäftsführer
der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL.
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