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„Weg der Geschwisterlichkeit!“ - die Zwei-Staaten-Lösung

Bischof Bätzings Grußbotschaft zum Beginn des Fastenmonats Ramadan

Anlässlich des jetzt beginnenden muslimischen Fastenmonats Ramadan sendet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, im Namen der katholischen Gläubigen in Deutschland herzliche Segenswünsche an die muslimische Gemeinschaft. In seiner Grußbotschaft hebt Bischof Bätzing die Bedeutung des Fastens, des Gebets und der Wohltätigkeit hervor und unterstreicht die tiefe Verbundenheit zwischen den religiösen Traditionen.  

„In diesem Jahr gibt es wieder eine terminliche Überschneidung zwischen dem muslimischen Fastenmonat und der christlichen Fastenzeit. Es ist schön, dass wir – ungeachtet aller Unterschiede – zur gleichen Zeit im Fasten, Beten und Almosengeben Gottes Gnade erbitten“, erklärt Bischof Bätzing. Er betont die gemeinsame spirituelle Praxis des Fastens, die Christen, Juden und Muslime teilen, und sieht darin eine Quelle der Annäherung und des gegenseitigen Verständnisses.

In seiner Grußbotschaft nimmt Bischof Bätzing auch Bezug auf aktuelle Krisen und Konflikte und betont die Bedeutung religiöser Werte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Alle Versuche extremistischer Kräfte, die Krisen unserer Zeit für eine Agenda der Menschenverachtung zu nutzen, müssen wir als religiöse Menschen mit großer Entschlossenheit zurückweisen.“ Deshalb haben die deutschen Bischöfe in ihrer gemeinsamen Erklärung Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar ein klares Signal gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland ausgesandt. „Diese Erklärung soll auch als Ermutigung für ein verstärktes interreligiöses Engagement gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit verstanden werden“, erklärt Bischof Bätzing.  

Auch die Ereignisse im Nahen Osten belasten das Miteinander der Religionsgemeinschaften in Deutschland, stellt Bischof Bätzing fest. Umso wichtiger sei es, „dass wir im Dialog bleiben, das Leid des Anderen wahrnehmen, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben“. In diesem Zusammenhang erinnert er an das Treffen zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und den muslimischen Verbänden im November 2023, bei dem beide Seiten gemeinsam feststellten: „Das Existenzrecht Israels steht für uns ebenso außer Frage wie das Recht der Palästinenser auf ihren eigenen Staat. Die humanitäre Lage in Gaza schreit zum Himmel. Das Blut unschuldiger Zivilisten darf nicht länger vergossen werden. Wir treten für einen Friedensprozess ein, der diesen Namen verdient. Ein dauerhaftes Ende der Gewalteskalation im Nahen Osten wird es nur durch einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern geben.“  

Mit Blick auf Deutschland betont Bischof Bätzing, dass der interreligiöse Appell gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit weiterhin von hoher Aktualität sei. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Juden in Deutschland auf die Solidarität von Christen und Muslimen zählen können, wann immer sie bedroht und angegriffen werden. Lassen Sie uns ebenso dafür eintreten, dass auch Muslime die Solidarität der Anderen erfahren, wann immer ihnen Hass und Hetze entgegenschlagen“, schreibt Bischof Bätzing weiter und appelliert: „Begeben wir uns gemeinsam auf einen Weg der Geschwisterlichkeit!“


Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 63 Mitglieder (Stand: März 2024) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.