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Volksverhetzung durch Verlag "Der Schelm"?

Rechtsextremer Verlag "Der Schelm": Prozess gegen drei Angeklagte in Dresden

In den Schatten der sächsischen Hauptstadt Dresden hat sich ein Justizdrama ereignet, das die dunkelsten Seiten der Geschichte und Gegenwart berührt. 

Drei Personen - zwei Männer und eine Frau - stehen im Fokus eines Gerichtsverfahrens, das nicht nur die juristische, sondern auch die moralische Landschaft Deutschlands prüft. Angeklagt wegen ihrer Verstrickungen mit dem berüchtigten rechtsextremen Verlag "Der Schelm" ѡ  , finden sie sich vor dem Oberlandesgericht Dresden wieder, konfrontiert mit schwerwiegenden Vorwürfen: der massenhaften Verbreitung von Holocaustleugnung und Judenhass, der Gründung einer kriminellen Vereinigung und der Volksverhetzung.

Der Fall öffnet ein düsteres Kapitel, das seine Wurzeln im Jahr 2018 hat, als sich die Angeklagten mit einem weiteren, noch flüchtigen Verdächtigen vereinten. Ihr Ziel: die Verbreitung volksverhetzender Schriften, die zum Hass gegen die jüdische Bevölkerung aufstacheln und den Holocaust leugnen. Unter dem Deckmantel des Verlags wurden gefährliche Werke wie Adolf Hitlers "Mein Kampf" und das zutiefst antisemitische Kinderbuch "Der Giftpilz" verbreitet, Werke, die Hass säen und dunkle Kapitel der Geschichte glorifizieren.

Die wirtschaftliche Dimension dieses Unterfangens ist erschreckend – mit einem Umsatz von über 800.000 Euro erwirtschaftet durch den Verkauf volksverhetzender Bücher. Die Ermittlungen gipfelten in der Beschlagnahmung dieser Bücher, deren Wert die 900.000-Euro-Marke übersteigt. Die Angeklagten, nun im Zentrum dieses Sturms, tragen die Last der Beweise für ihre Rollen in Vertrieb und Lagerhaltung dieser gefährlichen Ideologien.

Die Festnahmen von Enrico B. und Matthias B. im Jahr 2022 markierten einen entscheidenden Moment in der Aufklärung dieser Machenschaften. Doch die Flucht des mutmaßlichen Kopfs der Gruppe, Adrian P., ins Ausland unterstreicht die internationale Dimension und die Herausforderung, dieser Form von Extremismus entgegenzutreten.

Während "Der Schelm" weiterhin seine Schriften über das Internet anbietet, stellt sich das Oberlandesgericht Dresden der Aufgabe, Gerechtigkeit in einem Fall zu suchen, der tief in die Abgründe menschlicher Vorurteile und Hass blickt. Neun Verhandlungstermine bis Mitte April sind angesetzt – jedes Datum eine weitere Seite in diesem Kapitel des Kampfes gegen Rechtsextremismus und für die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit.

OZD.news

Bild oben AFP