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Parlamentswahl in Indien

Die Parlamentswahl wird in sieben Etappen zwischen dem 19. April und dem 1. Juni abgehalten

Die indische Regierung hat am Samstag den Zeitpunkt für die bevorstehende Parlamentswahl bekannt gegeben: Sie wird in sieben Etappen zwischen dem 19. April und dem 1. Juni abgehalten. Mit fast einer Milliarde wahlberechtigten Bürgern erstreckt sich dieser sechswöchige Wahl-Marathon über das bevölkerungsreichste Land der Erde. Ministerpräsident Narendra Modi gilt als Favorit für eine weitere Amtszeit an der Spitze der Regierung.

Terminplan und Durchführung

Obwohl die Wahl in verschiedenen Regionen des Landes an unterschiedlichen Tagen stattfindet, werden die Stimmzettel am 4. Juni gleichzeitig ausgezählt. Dieser Tag markiert auch die Veröffentlichung der Wahlergebnisse.

Modi's Dominanz und politische Ausrichtung

Der 73-jährige Hindu-Nationalist Modi, Mitglied der BJP-Partei, strebt nach einem klaren Sieg, ähnlich wie bei den Wahlen 2014 und 2019. Meinungsumfragen sind in Indien selten, jedoch äußerten bei einer Umfrage im vergangenen Jahr fast 80 Prozent der Teilnehmer eine positive Meinung über Modi.


Modi verfolgt in seiner Politik unter anderem eine aggressive Förderung des Hinduismus, der der Mehrheit der indischen Bevölkerung angehört. Er inszeniert sich als Verteidiger des Glaubens und weihte im Januar einen umstrittenen Hindu-Tempel ein, der auf den Ruinen einer von Hindu-Extremisten zerstörten jahrhundertealten Moschee errichtet wurde.

Kritik und Herausforderungen

Kritiker werfen der BJP vor, das laut Verfassung säkulare Indien in einen hindu-nationalistischen Staat umwandeln zu wollen und die riesige muslimische Minderheit an den Rand zu drängen.


Opposition und ihre Schwierigkeiten

Die von der Kongress-Partei angeführte Opposition ist zersplittert und konnte sich bisher nicht auf einen gemeinsamen Spitzenkandidaten einigen. Zudem laufen gegen mehrere Oppositionsführer strafrechtliche Ermittlungen, die von Kritikern als politisch motiviert angesehen werden.


Umfang der Wahl und logistische Herausforderungen

Bei der größten Parlamentswahl der Welt sind rund 970 Millionen Menschen wahlberechtigt - mehr als die gesamte Bevölkerung der USA, der EU und Russlands zusammen. Es werden mehr als eine Million Wahllokale eingerichtet, und 15 Millionen Menschen sollen als Wahlhelfer eingesetzt werden.


OZD.news / SD


Bild: AFP