Mit einem markanten Banner, das sie während des hitzigen Bundesliga-Duells bei der TSG Hoffenheim entrollten, setzten sie dem Aufsichtsrat unter der frisch gekrönten Vorsitzenden Tanja Gönner die Pistole auf die Brust: "Mitglieder verkauft und verraten - ihr hab zwei Wochen Zeit, diesen Fehler zu korrigieren".
Eine Botschaft, die die Luft im Gästeblock vor Spannung knistern ließ und ein drohendes Gewitter am Ostersonntag ankündigte, wenn der VfB Stuttgart den Herausforderer 1. FC Heidenheim empfängt. Die Anhänger signalisierten klar, dass sie bereit sind, für ihre Überzeugung zu kämpfen, selbst wenn es bedeutet, das Spiel in eine dramatische Pause zu zwingen.
Tanja Gönner, die 54-jährige Rechtsanwältin und ehemalige Ministerin Baden-Württembergs, hatte gerade erst den Vorsitz des Aufsichtsrates übernommen, nachdem Claus Vogt, der ehemalige Vereinspräsident, in einem Schachzug, der die Fäden des neuen Anteilseigners Porsche erkennen ließ, von der Spitze des elfköpfigen Gremiums verdrängt wurde. Vogt jedoch, fest entschlossen, nicht kampflos unterzugehen, zitierte ein Versprechen des vorherigen Präsidenten Wolfgang Dietrich aus dem Jahr 2017, das inmitten der Kontroversen um die Ausgliederung der Profisparte eine Schlüsselrolle spielte.
Während der Vorstand des VfB Stuttgart zu Ruhe und Geschlossenheit aufrief und die politischen Turbulenzen als „besondere Belastung auf praktisch allen Ebenen“ bezeichnete, formierte sich eine "kompakte Arbeitsgruppe", um den wirbelnden Sturm zu navigieren.
Doch die Fans, die treuen Wächter ihrer Vereinstraditionen, zeigten deutlich, dass sie keine halben Sachen dulden, wenn es um die Zukunft ihres geliebten Clubs geht. In diesem pulsierenden Konflikt, der sich sowohl auf den Tribünen als auch in den Konferenzräumen abspielt, ist der Ausgang noch völlig offen. Was bleibt, ist ein nervenzerreißender Countdown bis zu einem Ostersonntag, der in die Geschichte des VfB Stuttgart eingehen könnte.
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