In Florida wird der Zugang von Minderjährigen zu Online-Plattformen künftig stärker reguliert. Gouverneur Ron DeSantis, ein Mitglied der Republikanischen Partei, hat ein Gesetz unterzeichnet, das vom Regionalparlament verabschiedet wurde. Dieses Gesetz untersagt es Kindern unter 14 Jahren, eigene Konten auf sozialen Netzwerken zu erstellen, während 14- und 15-Jährige eine elterliche Zustimmung für die Kontoeröffnung benötigen.
Diese Regelung geht über die üblichen Altersbeschränkungen der Plattformen hinaus, die normalerweise ein Mindestalter von 13 Jahren für die Nutzung vorschreiben, ohne jedoch eine strenge Überprüfung der Altersangaben durchzuführen.
Gouverneur DeSantis begründet das neue Gesetz mit dem Schutz der Kinder vor den negativen Auswirkungen sozialer Medien, indem es den Eltern erweiterte Kontrollmöglichkeiten an die Hand gibt. Kritiker sehen in der Maßnahme jedoch einen Eingriff in die Redefreiheit und einen Präzedenzfall für weitere Restriktionen.
Kommentar
Einerseits ist es verständlich, dass Eltern die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet überwachen wollen, um sie vor potenziellen Gefahren zu schützen. Die zunehmende Verbreitung von Cybermobbing, problematischen Inhalten und der Druck, der durch soziale Vergleiche entsteht, sind ernsthafte Probleme, die angegangen werden müssen. Andererseits könnte das Gesetz als übermäßig paternalistisch angesehen werden, da es jungen Menschen die Möglichkeit nimmt, wichtige digitale Kompetenzen zu entwickeln und sich in einem zunehmend digitalisierten Umfeld zurechtzufinden.
Das Vorgehen Floridas steht auch im Konflikt mit der Idee der Redefreiheit, einem Grundpfeiler der amerikanischen Demokratie. Indem es jungen Menschen den Zugang zu Plattformen verwehrt, auf denen sie sich ausdrücken und informieren können, begrenzt das Gesetz ihre Fähigkeit, am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Diese Einschränkungen könnten langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins und einer informierten Bürgerschaft haben.
Bild oben AFP
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