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Die 35-Stunden-Woche bricht bei der Bahn an

Bahn und GDL einigen sich auf 35-Stunden-Woche ab 2029

GDL 

Nach langwierigen Verhandlungen haben die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL einen Durchbruch erzielt, der eine schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit für die Mitarbeiter vorsieht. Laut einem Bericht von Politico ist ein "Arbeitszeitkorridor" geplant, der es den Beschäftigten ermöglicht, ihre Arbeitswoche bis 2029 stufenweise bei voller Lohnkompensation zu verkürzen. Ab 2026 wird die Arbeitszeit automatisch auf 37 Stunden reduziert, wobei die Option besteht, weiterhin 40 Stunden für einen etwa 2,7 Prozent höheren Lohn zu arbeiten.

Für die darauffolgenden Jahre sind weitere Absenkungen geplant: auf 36 Stunden im Jahr 2027, 35,5 Stunden im Jahr 2028 und letztlich 35 Stunden im Jahr 2029. Diese weiteren Kürzungen sind allerdings nicht mehr automatisch, sondern müssen von den Arbeitnehmern beantragt werden

Zusätzlich wurde rückwirkend ab dem 1. November 2023 eine Gehaltserhöhung von 420 Euro pro Monat für 26 Monate beschlossen. Jedoch wird das Tochterunternehmen DB InfraGO nicht unter den Tarifvertrag der GDL fallen.

Die Einigung folgt nach monatelangen Auseinandersetzungen und insgesamt sechs Streiks, die seit Beginn der Verhandlungen im November stattfanden. Ein zentraler Streitpunkt war die Forderung der GDL nach einer 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter mit vollem Lohnausgleich.

Kommentar

Diese Einigung markiert einen signifikanten Fortschritt im Arbeitskampf zwischen der Deutschen Bahn und der GDL. Die Einführung eines Arbeitszeitkorridors spiegelt eine zunehmende Anerkennung der Bedeutung von Work-Life-Balance und bietet den Mitarbeitern mehr Flexibilität in ihrer Arbeitsgestaltung. Die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichbleibender Entlohnung ist ein bedeutender Schritt in Richtung moderner Arbeitsbedingungen, der die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Angestellten verbessern dürfte.

Die Entscheidung, DB InfraGO nicht in den Tarifvertrag einzubeziehen, wirft jedoch Fragen nach der Einheitlichkeit der Arbeitsbedingungen innerhalb der Bahnkonzerne auf. Diese Ausnahme könnte langfristig zu Diskrepanzen in den Arbeitsbedingungen führen und potenziell Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern des ausgeklammerten Tochterunternehmens schüren.

Die rückwirkende Gehaltserhöhung ist eine unmittelbare finanzielle Verbesserung für die Mitarbeiter, die die langen Verhandlungen und Streiks über sich ergehen lassen mussten. Es zeigt auch die Bereitschaft beider Seiten, zu einer Einigung zu kommen, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht wird.

Insgesamt zeigt die Einigung eine positive Entwicklung hin zu flexibleren und gerechteren Arbeitsbedingungen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die praktische Umsetzung dieser Vereinbarungen aussehen wird und wie sich die Ausklammerung von DB InfraGO auf die Belegschaft und das Unternehmen als Ganzes auswirken wird.

OZD.news

Bild oben AFP