Papst sagt kurzfristig Teilnahme an Kreuzweg-Prozession ab
Der mit Gesundheitsproblemen kämpfende Papst Franziskus hat kurzfristig seine Teilnahme an der traditionellen Kreuzweg-Prozession in Rom abgesagt. Dies geschehe, "um seine Gesundheit zu schützen", erklärte am Freitagabend der Vatikan. Der 87-Jährige werde stattdessen von seiner Residenz aus die am Kolosseum in Rom stattfindende Prozession verfolgen.
Auch im vergangenen Jahr hatte der Papst kurzfristig seine Teilnahme an der traditionellen Prozession zwei Tage vor Ostern abgesagt. Es war das erste Mal in seinem 2013 begonnenen Pontifikat, dass er nicht daran teilnahm.
Der Papst kämpft seit geraumer Zeit mit Gesundheitsproblemen. Allerdings hatte er am Donnerstag noch beim jährlichen Ritual zum Gründonnerstag erstmals ausschließlich weiblichen Häftlingen die Füße gewaschen. Der 87-Jährige besuchte dafür das Frauengefängnis Rebibbia am nordöstlichen Stadtrand von Rom, wo er in einem Rollstuhl sitzend zwölf der Insassinnen die Füße wusch.
jes AFP
Die Absage von Papst Franziskus an der traditionellen Kreuzweg-Prozession teilzunehmen, hebt seine jüngsten Gesundheitsprobleme hervor und zeigt, wie ernst der Vatikan die Gesundheit des 87-jährigen Oberhaupts der katholischen Kirche nimmt. Die Entscheidung, von seiner Residenz aus zuzuschauen, statt persönlich am Kolosseum in Rom teilzunehmen, spiegelt die Vorsicht wider, mit der er und seine Berater aktuell vorgehen.
Die Tatsache, dass dies das zweite Jahr in Folge ist, in dem Papst Franziskus kurzfristig seine Teilnahme an diesem bedeutenden Ereignis im liturgischen Kalender absagt, könnte bei einigen Gläubigen Besorgnis auslösen. Es zeigt, dass seine Gesundheitsprobleme anhalten und möglicherweise seinen Kalender und seine Fähigkeit, öffentliche Auftritte zu absolvieren, beeinflussen.
Der Besuch im Frauengefängnis Rebibbia und die symbolische Geste, weiblichen Häftlingen die Füße zu waschen, unterstreichen jedoch seinen fortgesetzten Wunsch, nah bei den Menschen zu sein und insbesondere jenen Aufmerksamkeit zu schenken, die am Rande der Gesellschaft stehen. Diese Handlung, die traditionell am Gründonnerstag stattfindet, zeigt seine Bereitschaft, bestehende Normen zu hinterfragen und seine Botschaft der Nächstenliebe und des Dienstes zu verstärken.
Die Anpassungen, die Papst Franziskus aufgrund seiner Gesundheit vornehmen muss, sowie seine fortgesetzten Bemühungen, sich an wichtigen kirchlichen Ritualen zu beteiligen, selbst unter schwierigen Umständen, spiegeln sein Engagement für sein Amt und die katholische Gemeinschaft weltweit wider. Sie weisen auch auf die Herausforderungen hin, mit denen ältere Amtsträger konfrontiert sind, wenn es darum geht, ihre Pflichten in Zeiten gesundheitlicher Unsicherheit zu erfüllen.
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