Eine ungewöhnlich hohe Feinstaubbelastung wurde durch die massive Staubwolke aus der Sahara verursacht, die über Deutschland hinwegzog. Am Samstag wurden an Messstationen im gesamten Land Feinstaubwerte festgestellt, die laut Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) "deutlich, zum Teil um das Zwei- bis Dreifache über den Grenzwerten" lagen. Einige Messungen erreichten sogar dreistellige Werte, während der Tagesgrenzwert bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt.
Der Höhepunkt dieser Staubbelastung wurde am Samstag erreicht, wie Dietzsch betonte. Zahlreiche Bilder zeigten einen "milchig schwachen Sonnenschein", der an den Anblick auf dem Mars erinnerte, so der Meteorologe. Solch eine dichte Staubwolke, die fast das gesamte Land bedeckte, sei selten, fügte er hinzu. Allerdings seien Saharastaubwolken mit geringerer Staubkonzentration durchaus häufiger anzutreffen.
Am Sonntag waren noch "ein paar Reste" der Staubwolke im Nordosten Deutschlands zu sehen. In Warnemünde an der Ostsee beispielsweise wurde am Vormittag noch eine deutliche Trübung beobachtet. Doch aufgrund einer kräftigen südlichen Strömung bewegte sich die Wolke am Sonntag Richtung Ostsee.
Auch in der Schweiz und in Südostfrankreich trübte die Saharastaubwolke am Freitag und Samstag den Himmel. Der Schweizer Meteorologe Roman Brogli erklärte im Schweizer Rundfunk, dass allein am Samstag über der Schweiz laut Modellrechnungen eine "außergewöhnlich große Menge" von 180.000 Tonnen Saharasand niederging.
Die Sahara stellt die größte Quelle für Mineralstaub dar, wobei jährlich zwischen 60 Millionen und 200 Millionen Tonnen Staub freigesetzt werden. Während größere Partikel schnell zu Boden fallen, können kleinere Partikel Tausende von Kilometern bis nach Europa getragen werden.
OZD.news / SD