"Dir wird schon als junger Spieler eingetrichtert, dass du Spiele gewinnen musst. Am besten auch noch schön", sagte Hürzeler im Interview mit der FAZ: "Mia san mia hat mich geprägt. Das habe ich heute immer noch in mir."
Hürzeler (31), der als Elfjähriger zu den Bayern kam und neun Jahre blieb, hatte es zum Junioren-Nationalspieler gebracht, aus der großen Profikarriere wurde aber nichts. Auch von dieser Entwicklung profitiere er heute.
"Als junger Spieler gab es Momente, in denen ich hoch gehandelt wurde. Danach habe ich die Härte des Falls selbst erlebt. Das war lehrreich und hilft mir, Dinge einzuordnen", sagte Hürzeler: "Ich versuche, bescheiden zu bleiben, weil ich weiß, dass Fußball ein Gegenwartsgeschäft ist."
Dass er angesichts des Hickhacks um seine Vertragsverlängerung bei St. Pauli kritisiert worden war, habe ihn getroffen. "Natürlich beschäftigt es mich, wenn geschrieben wird, ich sei undankbar oder dass ich zu schnell zu viel wolle oder dass ich der verwöhnte Münchner sei. Da sage ich: Ihr kennt mich nicht wirklich. Wichtig ist, dass die Menschen, die mich gut kennen, ehrliches Feedback geben", sagte Hürzeler.
Die vergangenen Monate seien für ihn
lehrreich gewesen. "Plötzlich hieß es, dass ich beim VfL Wolfsburg
unterschreibe. Dabei hatte ich mit keinem der Verantwortlichen dort
gesprochen. Es war die Zeit mit meinen Gelben Karten, mit dem Aus im
DFB-Pokal – plötzlich wurde alles auf das Vertragsthema bezogen", sagte
er: "Das bekam dann eine Dynamik, mit der ich nicht gerechnet hatte. Aus
dieser Sache habe ich gelernt."
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