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https://www.youtube.com/watch?v=1ALgO8f4bpQ
Falls die Prognosen zutreffen wird die Ost-Partei noch in diesem Jahr 3 Wahlsiege erreichen,
und zwar in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Aber warum brechen den etablierten Parteien so viele Wähler weg?
Von großer Bedeutung ist die Spaltung der Gesellschaft. Bei uns besitzt ein Prozent der Deutschen 35 Prozent aller Vermögen. Demensprechend hoch ist die Zahl der Milliardäre.
In
den USA hat ein kleines Prozent aller
Amerikaner mehr Vermögen als die gesamte Mittelschicht. Der extreme
Reichtum einer kleinen Gruppe der Bevölkerung ramponiert natürlich das
Sozialsystem.
Die Entwicklung dazu begann in den USA mit den 80-er Jahren, als Ronald Reagan für die
Wirtschaft und für die Finanzwelt zunehmend Vorschriften abgebaut hat.
Was unser Land in Schieflage brachte, geht auf die Politik der Wiedervereinigung zurück.
Mithilfe unfairer Gesetze wurde der Osten in großen Teilen ausgebeutet, wodurch Profiteure im Westen enorme Gewinne machten. Als Ergebnis haben wir auch jetzt kein wirklich
vereintes Deutschland, eher ein gespaltenes Land.
Eine fatale Rolle spielte die Sonderbehörde mit dem Namen Treuhand.
Ab 1990 sollte diese Treuhand über 8.000 Ex-DDR-Betriebe in private Unternehmen transformieren. Nur vier Jahre später schockierte das Resultat: Westdeutsche Konzerne und Akteure hatten etwa die Hälfte aller Betriebe oft nur ausgeschlachtet. Der Rest wurde zu 80 Prozent vom Westen übernommen und weitere 15 Prozent vom Ausland. Dadurch ging nicht nur Eigentum verloren. Wenn Betriebe ihren Hauptsitz im Westen haben, dann vermindert das die Gewerbesteuern im Osten und damit viele Arbeitslöhne. Ein Unrecht, aber durch Gesetze legitimiert. Außerdem entscheiden seit der Treuhandpolitik maßgeblich westliche Eliten, wer beruflich nach ganz oben kommen soll. Weil sie dafür Ostdeutsche quasi ausgrenzen sind in den Bereichen Militär, Justiz, Wirtschaft und Medien die Spitzenkräfte fast immer aus dem Westen. Durch die Summe aller erzeugten Nachteile entstand im Osten eine folgenschwere Unterklasse.
Eigentlich hatte die
Regierung anfangs versprochen, das Ost-Eigentum an die Ost-Bürger zu verteilen,
aber dann, quasi über Nacht, wurde ein neues Gesetz geschrieben. Dort hieß es, 8.000 Kombinate und
Betriebe kämen in den Besitz der Treuhand
und die solle sie verkaufen, egal an wen. Der Spiegel kritisierte bald darauf, dass
unfassbar viele Objekte zu Spottpreisen an den Westen verschleudert wurden. Was keiner glauben mochte war die Behauptung, Bundeskanzler
Helmut Kohl habe mit der Treuhand eine Behörde unter sich, die mafiöse Strukturen
gewähren ließ. Wem da welche Schuld
gegeben wird, zeigt der nächste Rückblick.
1989 wurde der ehemalige Jurist Theo Waigel zum Finanzminister ernannt. Bundeskanzler Helmut Kohl brauchte ihn, um die Wahlen 1990 und 94 zu gewinnen. Der Plan war, die Vereinigung als Segen für alle zu erklären und den Mammutprozess in nur vier Jahren abzuschließen. Deshalb sollte die Treuhand bei den Geschäften mit der Wirtschaft möglichst freien Lauf bekommen. Also verfasste Finanzminister Waigel im Auftrag von Helmut Kohl ein zweckvolles Gesetz. In diesem lautete ein Passus, das Personal in der Treuhand sei bei Fahrlässigkeit der Geschäfte von der Haft freizustellen.
Ein solcher Freibrief war natürlich ideal für zahlreiche Vergehen. Somit konnten unter anderem Bilanzen ohne Sorgen falsch erstellt und Verkäufe unseriös erledigt werden.
Eine Masche bestand darin, dass Scheininvestoren sondierten, welche
Treuhänder bestechlich sind. Die Erfolgsaussichten waren ziemlich groß, denn
angebotene Schmiergelder verführen selbst in gut überwachten Systemen. Ziel war
nicht nur die Abwertung eines Betriebs. Das Hauptinteresse galt dem Erhalt von
Fördermitteln nach dem Kauf. Radikale Deals liefen mit nur einer DM ab. Wie die Bezeichnung schon verrät, gaben Scheininvestoren die empfangenen Gelder nicht für irgendwelche
Sanierungen aus. In der Regel profitierte das eigene Business im Westen. Die
lückenhaften Kontrollen ließen das zu. Auch das Ausschlachten von Betrieben war
begehrt und hinterließ massenhaft Ruinen. Erst als das Kontrollsystem
verbessert wurde, kamen tausende Verbrechen doch ans Licht.
Demokratie steht eigentlich für Gerechtigkeit.
Wenn man auf die projizierte Grafik schaut, ist zu erkennen, wie sehr der Reichtum einzelner Personen nach oben rauscht. Was erklärt diese unfassbare Zunahme der Superreichen?
Seit der Treuhandpolitik bekam die Wirtschafts- und Finanzwelt immer mehr Gesetze zu ihren Gunsten. Mittlerweile hat unsere Oberklasse ein Vermögen von über 2 Billionen und wegen der Intransparenz wohl über 3 Billionen. Parallel dazu werden die Löcher im Staatshaushalt größer und größer. Dadurch fehlen zunehmend Gelder für die Gesellschaft. Bspw. schrumpfte der Gesundheitsetat um 33 Prozent und der Sozialetat um 25 Prozent.
Prof. Radermacher ist Wirtschaftswissenschaftler, Globalisierungsexperte, Informatiker und
Zukunftsforscher. Sein Urteil zum Entstehen unserer Schieflage lautet zusammengefasst:
Wir haben ein fehlreguliertes Wirtschaftssystem.
Mit anderen Worten, bei uns sind demokratische Strukturen massiv weggebrochen. Am meisten brodelt es im Osten. Unsere Regierung nimmt seit 2015 Millionen Migranten auf. Aber sie gibt den Kommunen wegen der leeren Staatskasse nicht ausreichende Mittel. Das verschlechtert natürlich die Finanzierung für Schulen, Kitas und so weiter, wo ohnehin schon lange Zeit viel kaputtgespart worden ist.
Den AfD-Wählern ist es längst egal, dass man ihnen vorwirft, Teil einer rechten Strömung zu sein, denn sie haben den Glauben an die etablierten Parteien komplett verloren.
Wohin könnte es führen, wenn die Ost-Partei maximal angefeindet wird, anstatt drängende Probleme zu lösen, z. B. durch Reformen bei den Steuerprivilegien für Konzerne und Reiche.
Viele jetzt schon wütende Bürger könnten zu einer unbeherrschbaren Masse werden, zu einer Art Sintflut. So schreibt es die Journalistin und Autorin Daniela Dahn.
Soll es wirklich Verhältnisse geben wie in den USA? Deshalb noch einmal zur Kurve in der Grafik. Sie alarmiert besonders aus einem Grund, denn sie hat einen exponentiellen Verlauf. Selbst ohne Kopfzerbrechen kann man hier einen Prozess erkennen, der nicht gut enden wird.
Alleine seit 2020 hat unsere Finanz-Elite einen Zuwachs an Vermögen von 81 Prozent.
Politiker, die diesen Wahnsinn nicht zum Hauptproblem erklären, lassen unsere Demokratie bewusst Stück für Stück baden gehen. Die Eliten kümmert das nicht, denn sie leben in einer abgehobenen Welt. Und genau deshalb will die Unterschicht immer mehr eine andere Politik.
In den Jahren 2014 bis 2016 stieg die Zahl der AfD-Wähler bei den Arbeitern um das 5-fache und bei den Arbeitslosen sogar um das 15-fache.
Die
AfD-Partei von heute gilt als eine Anti-Eliten-Partei, als eine Chance gegen den weiteren Absturz.
Dies ist eine Lesermeinung und muss nicht die Meinung der Redaktion sein.