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Firmennews: AstraZeneca muss Daten herausgeben

In einem Berufungsprozess, der sich um einen vermuteten Schaden durch eine Corona-Impfung dreht, hat das Oberlandesgericht Bamberg in Bayern den Impfstoffproduzenten Astrazeneca verpflichtet, spezifische Informationen preiszugeben.

Gesundheit | Gericht | FirmennewsAstrazeneca

Die Anforderung des Gerichts bezieht sich auf Daten zu bekannten Effekten und Nebeneffekten des Impfstoffs, die dem Unternehmen zwischen dem 27. Dezember 2020 und dem 19. Februar 2024 bekannt waren, so die Mitteilung eines Gerichtssprechers am Montag. 

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht eine Frau, die aufgrund einer Thrombose nach der Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin eine dauerhafte Schädigung des Darms erlitt und deshalb Schmerzensgeld sowie Schadenersatz fordert. Nachdem sie auf der Intensivstation behandelt werden musste und Teile ihres Dünndarms operativ entfernt wurden, zielt ihre Klage zunächst auf die Herausgabe von Informationen ab.

Das Gericht gab ihrer Forderung nach Auskunft teilweise statt, eine Revision gegen diese Entscheidung wurde nicht zugelassen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe eingereicht wird.

Laut dem Urteil von Montag ist Astrazeneca ѡ nun angehalten, alle weiteren relevanten Informationen offenzulegen, die für die Einschätzung möglicher schädlicher Effekte des Impfstoffs, insbesondere im Zusammenhang mit dem Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom, entscheidend sein könnten. Dieses Syndrom beschreibt die Kombination aus Blutgerinnseln und einer reduzierten Anzahl von Blutplättchen.

Obwohl das Teilurteil noch keine Aussage über Schadenersatz oder Schmerzensgeld trifft, bleibt das Verfahren aktiv. Nach Erhalt der geforderten Informationen plant das Gericht, über die Beauftragung eines Sachverständigengutachtens zu entscheiden. Mit einer endgültigen Entscheidung ist erst in einigen Monaten zu rechnen. In erster Instanz hatte das Landgericht Hof die Forderung der Klägerin nach Schmerzensgeld abgelehnt.


Kommentar

Dieses Gerichtsverfahren unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und Verantwortung in der Pharmaindustrie, insbesondere im Kontext der weltweiten COVID-19-Impfkampagne. Es sollten alle Risiken offengelgt werde sowie alle Studienergebnisse zur Einschätzung der Ärzte und Patienten.

Es wirft Fragen auf bezüglich der Informationspflicht von Impfstoffherstellern gegenüber der Öffentlichkeit und den Nutzern ihrer Produkte. Die Entscheidung des Gerichts, Auskunft zu fordern, könnte als Schritt hin zu mehr Offenheit und als Präzedenzfall für ähnliche Fälle in der Zukunft gesehen werden. 

Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die endgültige Entscheidung des Gerichts ausfallen wird und welche Auswirkungen dies auf die Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen haben könnte.

OZD.news

Bild oben AFP