1.933 Industriekaufleute werden derzeit in Unternehmen im Münsterland (1571) und in der Emscher-Lippe-Region (362) ausgebildet. In keinem anderen von der IHK betreuten Beruf gibt es so viele Nachwuchskräfte. Entsprechend groß ist die Resonanz auf zwei Informationsangebote der IHK Nord Westfalen zur Novellierung des Berufsbildes, die am 1. August 2024 in Kraft tritt. 110 Anmeldungen liegen für die Präsenzveranstaltung am Donnerstag (11. April) ab 14 Uhr im Bildungszentrum der IHK in Münster (Sentmaringer Weg 61) bereits vor. In die Onlineveranstaltung am darauffolgenden Dienstag (16. April) wollen sich 420 Personalverantwortliche sowie Ausbilderinnen und Ausbilder über die Modernisierung informieren. Beginn ist um 10 Uhr.
„Die Novellierung des Berufsbildes ist ein wichtiger Schritt, um die Ausbildung den aktuellen Anforderungen anzupassen und zukunftsfähig zu gestalten“, betont Stefan Brüggemann, Leiter der Abteilung Berufsbildung bei der IHK Nord Westfalen.
Die bewährte Grundausrichtung der Ausbildung wird mit der Novellierung fortgeführt. Generalistisch formulierte Lernziele entlang der industriellen Wertschöpfungskette prägen daher auch künftig den Beruf, dessen Name erhalten bleibt. „Stärker berücksichtigt werden künftig die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Geschäftsprozessen“, sagt Brüggemann. Die Anpassungen spiegelten die Entwicklung in der Wirtschaft wider und dienten dazu, die Auszubildenden auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Denn die zunehmende digitale Vernetzung von Herstellungs- und Steuerungsprozessen verändere industrielle Wertschöpfungsprozesse insgesamt. Sie ermögliche eine präzisere Bestandsführung und eine schnellere Reaktion auf Kundenanfragen. „Neue Geschäftsmodelle, die auf Vernetzung, Cloud und E-Commerce basieren, gewinnen somit immer stärker an Bedeutung“, erläutert Bildungsexperte Brüggemann. Das erfordere von künftigen Fachkräften ein umfassendes Verständnis im Prozess- und Schnittstellenmanagement.
Neu eingeführt wird zudem die gestreckte Abschlussprüfung. Damit entfällt die bisherige Zwischenprüfung. Das in der Abschlussprüfung Teil 1 erzielte Ergebnis zählt bereits für die Abschlussnote.
Gabriele Jordanski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesinstitut für berufliche Bildung (BiBB), die die Novellierung als Projektleiterin begleitet hat, wird am Donnerstag (11. April) in der IHK in Münster über die Änderungen informieren.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen hierfür und für die Online-Veranstaltung am 16. April sind im Internet möglich unter
www.ihk.de/nw/industriekaufmann
Anzahl der Auszubildende im Beruf „Industriekaufmann/-frau“ nach Kreisen und kreisfreien Städten
Stadt Bottrop: 31
Stadt Gelsenkirchen: 123
Stadt Münster: 188
Kreis Borken: 496
Kreis Coesfeld: 167
Kreis Recklinghausen: 208
Kreis Steinfurt: 435
Kreis Warendorf: 285
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