"Dieser Sprung war schon lange ein Traum von mir. Ich möchte immer wieder an die Grenzen gehen", erklärte Kobayashi, dessen Worte aus einer Pressemitteilung zitiert wurden. Die Bühne für diesen historischen Flug bot das Skigebiet Hlidarfjall, wo extra ein "Monsterbakken" erbaut wurde – eine riesige Schanze, die sich mit ihrem enorm langen Anlauf dramatisch in die Landschaft schmiegte. Kobayashi meisterte zunächst Sprünge über 259 und 282 Meter, bevor er die unglaubliche Marke von 291 Metern erreichte.
Das begleitende Video zeigt, wie Kobayashi, umgeben von surrenden Drohnen, triumphierend ein Schild hochhält, auf dem "291 m, Weltrekord" prangt. Jedoch zögerte die FIS, diesen Sprung als offiziellen Weltrekord anzuerkennen, da er außerhalb regulärer Wettkampfbedingungen und ohne Einhaltung der üblichen FIS-Regeln erfolgte. "Die Leistung eines außergewöhnlichen Athleten unter ganz besonderen Bedingungen", so würdigte der Weltverband Kobayashis Leistung, ohne sie jedoch offiziell als Weltrekord zu klassifizieren.
Die beteiligte Skisprung-Legende und Trainer, der Finne Janne Väätäinen, beschrieb die Tage im Vorfeld des Sprungs als „verrückt“. "Vor dem ersten Sprung wussten wir nicht, was uns erwartet, dann wurde es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ergebnis ist unfassbar", reflektierte Väätäinen über das unglaubliche Unterfangen.
Pläne für den Bau temporärer Schanzen, die Flüge über die magische 300-Meter-Marke ermöglichen sollten, gab es schon früher, wurden aber nie realisiert. Die ehrgeizige 300-Meter-Marke blieb auch auf Island unerreicht, ein Zeugnis sowohl für den unerschrockenen Geist Kobayashis als auch für die Grenzen menschlicher und technischer Möglichkeiten in der Welt des Skispringens.
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