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Me- Too- Fall Harvey Weinstein wird neu aufgerollt

New Yorker Gericht hebt eines der Urteile gegen Hollywood-Produzenten Weinstein auf

Der Oberste Gerichtshof in New York hat eines der Vergewaltigungs-Urteile gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein aufgehoben und eine Neuverhandlung angeordnet. Zur Begründung verwiesen die Richter am Donnerstag auf Verfahrensfehler während des Prozesses. So seien Frauen als Zeuginnen zugelassen worden, deren Fälle nicht Gegenstand der Anklage gewesen seien. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs fiel mit vier gegen drei Stimmen. 

Weinstein war 2020 in New York wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Dagegen hatte der heute 72-Jährige Berufung eingelegt.

"Der Angeklagte hat das Recht, nur für das angeklagte Verbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden, und daher dürfen Vorwürfe früherer Fehltaten gegen ihn nicht zugelassen werden, nur um seine Neigung zur Kriminalität nachzuweisen", legte Richterin Jenny Rivera schriftlich die Meinung der Mehrheit dar. "Das Gericht verschärfte diesen Fehler, als es entschied, dass der Angeklagte, der keine kriminelle Vorgeschichte hatte, wegen dieser Anschuldigungen sowie zahlreicher Vorwürfe von Fehlverhalten, die den Angeklagten in einem höchst nachteiligen Licht darstellten, ins Kreuzverhör genommen werden könne."

Ein weiterer Prozess gegen den Hollywood-Mogul in Los Angeles wegen Vergewaltigung endete im Februar 2023 mit seiner Verurteilung zu 16 Jahren Gefängnis. Weinstein sollte diese Haft nach der ersten Strafe absitzen. Es war zunächst unklar, was nun mit dem in einem Gefängnis in Rome im Bundesstaat New York Inhaftierten passieren würde.

Dutzende Frauen werfen dem einst gefeierten Filmproduzenten sexuelle Angriffe bis hin zur Vergewaltigung vor. Die Enthüllungen lösten 2017 die #MeToo-Bewegung aus.

Mit diesem Urteil mache das Gericht "die stetigen Fortschritte zunichte, die Überlebende von sexueller Gewalt in unserem Strafjustizsystem erkämpft haben", schrieb die Richterin Madeline Singas, die gegen die am Donnerstag verkündete Entscheidung gestimmt hatten. "Vergessen sind die Frauen, die die Last des psychischen Traumas der sexuellen Gewalt tragen und die Narben davon, immer wieder aussagen zu müssen."

oer/ju


© Agence France-Presse