Beim Härtetest auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris musste sich das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) um Schlagmann Hannes Ocik nur Großbritannien geschlagen geben. Nach dem schwachen Bahnverteilungsrennen am Donnerstag steigerte sich das deutsche Team und sammelte Selbstvertrauen auf dem Weg nach Paris.
Beinahe hätte es sogar zum Titel gereicht. Nach 1500 m hatte sich das DRV-Boot an die Briten herangeschoben, doch die Favoriten konterten. Im Ziel fehlte eine halbe Länge auf den Weltmeister. Dritter wurde Rumänien.
"Wir haben Herzenswillen gezeigt", sagte Max John. Ocik zeigte sich nach dem schwachen vierten Platz im Bahnverteilungsrennen zufrieden: "Wir mussten hart zu uns selbst sein und haben eine gute Reaktion gezeigt. Dieses Rennen macht Bock auf mehr und motiviert für den weiteren Weg."
Die erste deutsche Medaille in Szeged hatte zuvor der Doppelvierer der Frauen mit Maren Völz, Lisa Gutfleisch, Leonie Menzel und Pia Greiten geholt. Hinter den Europameisterinnen aus Großbritannien und der Ukraine kamen sie auf Platz drei. Eine Medaille verpassten dagegen Paul Leerkamp und Arno Gaus, die im Finale des Leichtgewichts-Doppelzweier Letzter wurden.
Weitere deutsche Medaillenchancen gibt es am Schlusstag der EM, großer Favorit auf Gold ist Oliver Zeidler im Einer. Der zweimalige Europameister zog souverän ins Finale am Sonntag (14.10 Uhr) ein. Im Halbfinale setzte er sich auch gegen Olympiasieger Stefanos Ntouskos (Griechenland) durch. Ebenfalls im Einer-Finale (13.54) rudert Alexandra Föster. Auch Jonas Gelsen und Marc Weber haben im Doppelzweier (13.39) Chancen auf Medaillen.
Hinter dem Achter liegen einige Jahre des Umbruchs, etliche Enttäuschungen und schmerzhafte Rückschläge. Das Silberrennen von Szeged war eines der stärksten seit dem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und gibt Schwung für die Vorbereitung auf die Sommerspiele in Paris (26. Juli bis 11. August).
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