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Opportunismus auf beiden Seiten

Pekings Zusage an Elon Musk: China wird "immer" offen für ausländische Firmen sein

Der Tesla-Chef und US-Milliardär Elon Musk hat bei einem Besuch in Peking vom chinesischen Regierungschef Li Qiang die Versicherung erhalten, dass die Volksrepublik "immer offen" für ausländische Unternehmen bleibe. "Chinas sehr großer Markt wird für ausländisch finanzierte Firmen immer offen sein", sagte Li am Sonntag nach Angaben des staatlichen Senders CCTV bei einem Treffen mit Musk. 

"China wird zu seinem Wort stehen und weiter hart daran arbeiten, den Marktzugang auszuweiten", versicherte Li dem Tesla-Chef, der China bereits zum zweiten Mal binnen eines Jahres besuchte. Die Regierung in Peking wolle "ein besseres Geschäftsumfeld" für ausländische Unternehmen schaffen, fügte der chinesische Ministerpräsident hinzu.

Tesla äußerte sich auf Anfrage nicht zu Musks erneuter China-Reise nach seinem Besuch im Mai und Juni vergangenen Jahres. Nach Angaben des Staatssenders CCTV lobte Musk am Sonntag das "hart arbeitende und intelligente chinesische Team" in dem riesigen Tesla-Werk in Shanghai. Tesla sei "bereit, den nächsten Schritt bei der Vertiefung der Zusammenarbeit mit China zu gehen, um mehr Win-Win-Ergebnisse zu erzielen", wurde Musk weiter zitiert.

Vor seinem Treffen mit Regierungschef Li hatte Musk laut CCTV am Sonntag den Chef des chinesischen Rats für die Förderung des internationalen Handels, Ren Hongbin, getroffen. Auch mit ihm habe er "die nächsten Schritte bei der Zusammenarbeit" besprochen.

Dem Elektroautobauer Tesla macht die Konkurrenz aus China zu schaffen. Eine Mitte April veröffentlichte Studie des Center of Automotive Management (CAM) ergab, dass chinesische Hersteller von E-Autos bei technischen Innovationen zuletzt deutlich aufgeholt haben. Angeführt wurde das Innovationsranking aber weiterhin von Tesla. Die chinesischen Konkurrenten bieten ihre E-Autos allerdings billiger an. Zudem musste Tesla im Januar 1,6 Millionen E-Autos in China zurückrufen, um deren Software zu überarbeiten.

Mitte April war Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit einer Wirtschaftsdelegation für drei Tage nach China gereist. Faire Handelspraktiken und ein besserer Marktzugang für deutsche Unternehmen in der Volksrepublik zählten dabei zu seinen zentralen Anliegen. Greifbare Ergebnisse lieferten seine Gespräche jedoch nicht.

yb/bfi


© Agence France-Presse