Die Veranstalter des jährlich stattfindenden Rennens um die Goldene Palme wählten vier Männer und vier Frauen für das Gremium aus. Unter ihnen sind der französische Schauspieler Omar Sy, dem 2011 mit der Komödie "Ziemlich beste Freunde" der Durchbruch gelang, sowie die Oscar-nominierte US-Schauspielerin Lily Gladstone, die für ihre Rolle in Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" (2023) mehrere Preise gewonnen hat.
Mit 37 Jahren ist Gladstone das jüngste Jury-Mitglied. Den Vorsitz der Jury hat Greta Gerwig, Regisseurin des US-Blockbusters "Barbie". Zu Gerwigs Team gehören des Weiteren die französische Schauspielerin Eva Green, die in dem James Bond-Film "Casino Royale" an der Seite von Daniel Craig mitspielte und der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda. Ebenfalls mit dabei sind der italienische Schauspieler Pierfrancesco Favino, der spanische Regisseur Juan Antonio Bayona, die libanesische Regisseurin Nadine Labaki und die türkische Drehbuchautorin Ebru Ceylan.
Die 77. Filmfestspiele von Cannes finden vom 14. bis 25. Mai an der französischen Mittelmeerküste statt. "Star Wars"-Erfinder George Lucas soll dabei die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhalten. Der Jury kommt die Aufgabe zu, den Gewinner der Goldenen Palme, des wichtigsten Preises des Festivals, aus einer Auswahl von 22 Filmen zu bestimmen. Unter den Wettbewerbsfilmen ist auch Francis Ford Coppolas lang erwarteter Monumentalfilm "Megalopolis". Deutsche Filme sind im Wettbewerb in diesem Jahr nicht vertreten.
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Was ist Cannes?
Neben dem Filmfestival ist Cannes auch für seinen Luxustourismus bekannt. Die Stadt bietet schöne Strände, luxuriöse Hotels, eine malerische Altstadt und die berühmte Promenade „La Croisette“, die sich entlang der Küste erstreckt. Hier finden sich zahlreiche Designerläden, Cafés und Restaurants.
Cannes spielt auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle und ist Gastgeber weiterer bedeutender Veranstaltungen wie dem MIPIM, einer der weltweit größten Immobilienmessen, sowie diversen anderen Konferenzen und Festivals, die das ganze Jahr über stattfinden.
Wer ist Georg Lucas?
George Lucas gründete auch die Firma Lucasfilm Ltd., die für die Produktion der „Star Wars“- und „Indiana Jones“-Filmreihen verantwortlich ist. Sein Einfluss erstreckt sich auch auf die Entwicklung von Spezialeffekten, Computeranimation und digitaler Filmbearbeitung durch seine Beteiligung an Firmen wie Industrial Light & Magic, Skywalker Sound und THX Sound System.
Lucas besuchte das Modesto Junior College, bevor er an die University of Southern California (USC) wechselte, wo er sich im Filmstudium einschrieb. An der USC machte er mit seinen innovativen Kurzfilmen auf sich aufmerksam. Nach seinem Abschluss gründete er 1971 Lucasfilm, Ltd. Sein erster Spielfilm, "THX 1138", war kommerziell kein Erfolg, zeigte aber bereits seine Affinität für futuristische Themen und innovative Technologien.
Der Durchbruch gelang ihm 1973 mit "American Graffiti", einem nostalgischen Film, der auf seinen eigenen Jugendjahren in Modesto basierte. Der Film war ein finanzieller Erfolg und brachte ihm mehrere Oscar-Nominierungen ein. Doch sein größter Erfolg sollte noch kommen. 1977 revolutionierte Lucas die Filmindustrie mit der Veröffentlichung von "Star Wars" (später umbenannt in "Star Wars: Episode IV – A New Hope"). Der Film war bahnbrechend in seiner Anwendung von Spezialeffekten, seinem Erzählstil und seiner Marketingstrategie, was ihn zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten machte.
Lucas' Innovationen beschränkten sich nicht nur auf die filmische Erzählung, sondern auch auf technologische Entwicklungen. Er gründete Industrial Light & Magic (ILM), eine Firma, die Pionierarbeit bei den visuellen Effekten leistete und so den Weg für viele der modernen CGI-Techniken ebnete. Ebenso gründete er THX, um die Audio-Standards in Kinos zu verbessern.
George Lucas setzte seine "Star Wars"-Saga mit weiteren Episoden fort und erweiterte das Universum durch Prequels, die zwischen 1999 und 2005 veröffentlicht wurden. Obwohl diese bei Kritikern und Fans gemischte Reaktionen hervorriefen, waren sie finanziell sehr erfolgreich und führten zu einem dauerhaften Franchise, das Filme, Fernsehserien, Bücher und zahlreiche Merchandising-Produkte umfasst.
Im Jahr 2012 verkaufte Lucas Lucasfilm an The Walt Disney Company, blieb jedoch als kreativer Berater für die "Star Wars"-Reihe tätig. Sein Erbe als einer der größten Visionäre der Filmgeschichte ist unbestritten, und sein Einfluss erstreckt sich weit über "Star Wars" hinaus in viele Bereiche der modernen Filmproduktion und Popkultur.