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In Bayern getötete ukrainische Soldaten - Auftragskiller aus Russland?

Nach der Tötung zweier ukrainischer Soldaten im oberbayerischen Murnau hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen übernommen.


Eine politische Motivation des Tatverdächtigen könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Behördensprecher am Montag. Dem 57-jährigen Verdächtigen wird Mord vorgeworfen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sprach von einem "besorgniserregenden Vorfall", der aufgeklärt werden müsse.

Die Hintergründe der Tat waren weiter unklar. Die beiden Männer waren am frühen Samstagabend mit Stichverletzungen auf dem Gelände eines Einkaufzentrums gefunden worden. Ein 36-Jähriger erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Ein 23-Jähriger starb später in einem Krankenhaus. Beide hatten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gewohnt.

Noch am Samstagabend wurde der 57-jährige Tatverdächtige in seiner Wohnung festgenommen. Am Sonntag wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, wo er nun in Untersuchungshaft sitzt.

Den Ermittlern zufolge wohnt der 57-Jährige bereits seit Anfang der 90er Jahre in Deutschland. Zwischen ihm und den Opfern bestand offenbar eine Vorbeziehung. Die Obduktion der beiden Leichen ergab Hinweise darauf, dass sie durch schwere Stichverletzungen starben.

Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew und der Generalstaatsanwaltschaft handelte es sich bei den Opfern um ukrainische Soldaten, die sich zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland aufhielten. Außenminister Dmytro Kuleba dankte den deutschen Ermittlern für die schnelle Festnahme des Tatverdächtigen.

Über die Motive der Tat lasse sich derzeit nur spekulieren, sagte Regierungssprecher Hebestreit in Berlin. Die Bundesregierung halte sich hier bis zum Abschluss der Ermittlungen zurück. "Aber klar ist, dass wir so etwas auf deutschem Boden nicht dulden können", sagte Hebestreit. Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrem Land in Deutschland Schutz suchten, müssten hier sicher sein, auch vor möglichen "Nachstellungen".

© Agence France-Presse