Statt wenigstens noch den unbedingt erforderlichen Sieg einzufahren, ging die Mannschaft von Trainer Timo Schultz mit einem 1:4 (0:3) beim unbekümmert aufspielenden Aufsteiger 1. FC Heidenheim beinahe unter.
Die Kölner hatten ihr Schicksal nicht mehr selbst in der Hand – sie durften nach ihrem wilden Last-Minute-Sieg im direkten Aufeinandertreffen mit Union Berlin (3:2) eine Woche zuvor aber noch von einem Fußball-Wunder im Fernduell mit den Eisernen um die Relegation träumen. "Wir glauben dran, bis zum Ende. Rechnerisch ist noch alles möglich", sagte Schultz vor dem Anpfiff in Heidenheim, wo auch in der kommenden Saison Bundesliga-Fußball gespielt wird.
Von Zuversicht oder gar wilder Entschlossenheit war freilich nichts zu sehen, und sollte sie dagewesen sein, so verflüchtigte sie sich rasend schnell. Die Kölner spielten lange Zeit viel zu zögerlich, ganz im Gegensatz zu den längst aller Sorgen entledigten Gastgebern, die nach einer Fußoperation bei Trainer Frank Schmidt von dessen Assistenten Bernhard Raab gecoacht wurden. Es sah so aus, als müssten die Heidenheimer gewinnen, nicht die Gäste.
Nach 25 Minuten riefen die Kölner Anhänger erstmals "Wir wollen Euch kämpfen sehen" - da war es freilich schon zu spät. Erin Dinkci, der zur kommenden Saison zum SC Freiburg wechselt, nutzte die erschreckende Zweikampfschwäche der Kölner zweimal eiskalt aus (16. und 22.). Sein Schuss beim ersten Treffer wurde dabei von Julian Chabot unhaltbar für Torhüter Marvin Schwäbe abgefälscht.
Drei Punkte und mindestens drei Treffer Rückstand in der Tordifferenz hätten die Kölner aufholen müssen, um Union noch zu überflügeln – sie waren dazu aber von Beginn an erkennbar nicht in der Lage. Und erst recht nicht mehr, nachdem auch Kevin Sessa (36.) getroffen hatte. Das 1:3 durch Steffen Tigges (64.) war allenfalls das Ergebnis der Kölner Bemühungen, das Spiel nicht zu einem Debakel ausarten zu lassen. Jan-Niklas Beste (78.) stellte aber den alten Abstand wieder her.
Der dreimalige deutsche Meister steigt erstmals seit 2018 aus der Bundesliga ab, nur der 1. FC Nürnberg (9) und Arminia Bielefeld (8) mussten häufiger den Gang in die 2. Liga antreten. Die Aussichten für die Kölner, wie nach dem letzten Abstieg sofort wieder aufzusteigen, sind äußerst trüb. Für die neue Saison darf der FC wegen seiner Transfersperre keine neuen Spieler verpflichten.