Der Hubschrauber mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord ist auf einem Berg im Nordwesten des Iran gefunden worden - mehrere iranische Medien meldeten daraufhin am Montagmorgen den Tod des Staatschefs. Raisi habe einen Unfall gehabt, "als er dem iranischen Volk diente und seine Pflicht erfüllte und ist den Märtyrertod gestorben", berichtete etwa die Nachrichtenagentur Mehr. Von offizieller Seite gab es zunächst keine Bestätigung.
Dem Fund war eine fieberhafte Suche vorausgegangen. "Die Rettungskräfte nähern sich der Absturzstelle", erklärte der Leiter des iranischen Roten Halbmonds, Pirhossein Kooliwand, und fügte hinzu, die Situation sei "nicht gut". Das iranische Staatsfernsehen berichtete, es gebe "kein Lebenszeichen" von den Passagieren des Hubschraubers, der neben Raisi auch den iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und weitere Beamte an Bord hatte.
Iranische Medien, darunter die Nachrichtenagentur Fars, veröffentlichten Drohnenaufnahmen, die mutmaßlich das Wrack des Hubschraubers zeigen. Davor hatte das Staatsfernsehehen berichtet, eine türkische Drohne hätte die Koordinaten der Unfallstelle entdeckt und iranische Rettungskräfte informiert.
Das Staatsfernsehen hatte am Sonntagnachmittag erstmals darüber berichtet, dass der Präsidentenhubschrauber in der Provinz Ost-Aserbaidschan bei schlechtem Wetter einen nicht näher beschriebenen "Unfall" gehabt habe. Raisi hatte in der Provinz gemeinsam mit Aserbaidschans Staatschef Ilhan Alijew ein Staudammprojekt eingeweiht. Auf dem Rückflug ereignete sich das Unglück.
Such- und Rettungsmannschaften durchkämmten eine bewaldete Gebirgsregion im Nordwesten des Landes, schlechtes Wetter und dichter Nebel behinderten die Sucharbeiten.
Staaten wie der Irak, Kuwait, Katar, Saudi-Arabien, Syrien und auch die Türkei zeigten sich besorgt und boten ihre Hilfe an. Die Türkei entsandte ein Team von Bergrettern und einen Hubschrauber mit Nachtsichtausrüstung für die Suche nach dem Präsidenten-Helikopter. Die Europäische Union aktivierte ihren Dienst zur Bereitstellung von Geo-Daten für die Suche nach dem Hubschrauber. Die Regierung in Washington erklärte, sie verfolge die Ereignisse.
Russland erklärte am Montagmorgen, "auf Bitte der iranischen Seite" Rettungskräfte des russischen Notfall-Ministeriums zu entsenden. Das Team aus 47 Spezialisten mit der notwendigen Ausrüstung, Geländefahrzeugen und einem Hubschrauber werde sich nach Täbris begeben, hieß es aus dem Ministerium.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, bedankte sich bei Regierungen und internationalen Organisationen "für ihr Mitgefühl und ihre Hilfsangebote bei den Such- und Rettungsaktionen". Das iranische Kabinett hielt nach dem Vorfall eine Dringlichkeitssitzung unter der Leitung von Vizepräsident Mohammad Mokhber ab, berichtete die Nachrichtenagentur Irna.
Raisi ist seit 2021 Präsident des Iran. Während seiner Amtszeit erlebte das Land Massenproteste, die durch den Tod der jungen Mahsa Amini im September 2022 ausgelöst wurden.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel im Oktober nahmen auch die Spannungen zwischen Israel und dem Iran wieder zu. Im April beschoss der Iran Israel erstmals von iranischem Boden aus mit hunderten Drohnen und Raketen, nachdem Israel nach iranischen Angaben zwei hochrangige Vertreter der iranischen Revolutionsgarden in Syrien getötet hatte.
In einer Rede kurz vor seinem Abflug am Sonntag hatte Raisi die Unterstützung des Iran für die Palästinenser erneut hervorgehoben. Deren Sache sei "das wichtigste Thema der muslimischen Welt".
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