Jeder Zweite in Deutschland ist von der Informationsflut im Internet überfordert. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom.
58 Prozent der Befragten wissen zudem oft nicht, welchen Nachrichten im Netz sie vertrauen können. 62 Prozent schränken ihren Nachrichtenkonsum manchmal bewusst ein, wenn ihnen die Informationsflut zu viel wird.
Der Umfrage zufolge fänden es 30 Prozent der Befragten gut, wenn ihnen eine Künstliche Intelligenz passende Nachrichteninhalte vorschlagen würde. 92 Prozent fordern zugleich mehr Transparenz, wenn eine KI an der Erstellung von Nachrichten und deren Bebilderung beteiligt ist.
Zwei Drittel oder 67 Prozent derjenigen, die sich im Internet über aktuelle Ereignisse und das Zeitgeschehen informieren, nahmen in den vergangenen zwölf Monaten Falschmeldungen wahr. Jeder dritte Befragte sieht die sozialen Netzwerke in der Pflicht, Falschmeldungen zu überprüfen.
16
Prozent sehen diese Aufgabe bei einer unabhängigen Einrichtung und zwölf
Prozent beim Staat.
Mit 31 Prozent sieht fast ein Drittel die Verantwortung bei jedem Internetnutzer selbst.
Insgesamt informieren sich laut Bitkom in Deutschland rund 55 Millionen Internetnutzer ab 16 Jahren online über aktuelle Ereignisse. Die Nutzer verbringen dafür durchschnittlich 48 Minuten pro Tag im Netz. Bei knapp einem Viertel oder 23 Prozent sind es sogar mehr als 60 Minuten.
Das Lesen von Texten ist bei 48 Prozent der Befragten am beliebtesten, wobei der Anteil bei den Ältere ab 65 Jahren mehr als doppelt so hoch ist wie bei Jüngeren unter 30 Jahren. Die Generation U30 bevorzugt hingegen Bilder mit kurzen Texten.
Nicht nur in sozialen Medien, sondern generell beim Nachrichtenkonsum im Internet werden regelmäßig nur die Überschriften und nicht die vollständigen Artikel gelesen: Mit 54 Prozent gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, dies häufig zu tun.
Am häufigsten werden mit 78 Prozent Nachrichtenwebsites oder -apps genutzt, gefolgt von sozialen Medien mit 44 Prozent. 27 Prozent informieren sich über Messengerdienste, 26 Prozent über Youtube-Kanäle, und 18 Prozent hören Nachrichtenpodcasts. 17 Prozent abonnieren E-Mail-Newsletter oder spezielle Briefings.
jmd/hex/cfm AFP
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