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Im Jahr 2023 hat sich die Zahl der verlorenen Frachtschiffe weltweit deutlich verringert, ein positives Zeichen in der maritimen Industrie. Laut einer aktuellen Studie des Versicherers Allianz sind im vergangenen Jahr lediglich 26 Frachter auf See verloren gegangen, im Vergleich zu 41 im Jahr 2022 und einem Durchschnitt von über 70 pro Jahr in den vorangegangenen zehn Jahren.
Ein Großteil der Schiffsverluste im Jahr 2023, nämlich 60 Prozent, wurde durch Unfälle verursacht, bei denen die Schiffe sanken. Zusätzlich führten extreme Wetterereignisse zum Verlust von acht Frachtern. Eine weitere signifikante Gefahrenquelle stellen Brände dar: Im Jahr 2023 wurden 205 Brände auf Frachtschiffen registriert, was die fortwährende Gefährdung durch Feuer unterstreicht. Über die letzten fünf Jahre hinweg wurden insgesamt 55 Schiffe durch Brände zerstört.
Trotz der positiven Entwicklung in der Reduzierung der Gesamtzahl verlorener Schiffe warnt Allianz vor neuen Risiken, die die maritime Sicherheit bedrohen. Ein beunruhigendes Beispiel ist die Entführung des Frachtschiffs "MV Ruen" durch somalische Piraten im Dezember 2023. Ebenfalls problematisch sind die zunehmenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Tanker im Roten Meer, die im Kontext des Nahost-Konflikts zu sehen sind.
Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die sogenannte "russische Geisterflotte". Diese besteht aus 600 bis 1400 Schiffen, die trotz westlicher Sanktionen infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine, russischen Handel mit Gas und Öl ermöglichen. Diese Schiffe sind oft veraltet, navigieren ohne Radar und sind zudem nicht versichert, was das Risiko für die maritime Sicherheit und Umwelt weiter erhöht.
Diese Entwicklungen zeigen, dass trotz der Verringerung der Zahl der Schiffsverluste weiterhin erhebliche Herausforderungen bestehen, die die internationale Schifffahrtsbranche adressieren muss, um die Sicherheit auf den Weltmeeren zu gewährleisten.
ozd